Kirche Cölpin

Bei der Cölpiner Kirche handelt es sich um einen Feldsteinquaderbau des Übergangsstils aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Geschichte des Ortes und der Kirche Cölpin ist eng verknüpft mit der Geschichte der Familie Dewitz, die von Anfang an Besitz in Cölpin und Umgebung hatten. Schon in einer Schenkungsurkunde des Markgrafen Albrecht an das Kloster Wanzka aus dem Jahre 1298 werden als Zeugen Eckard und Albrecht Dewitz genannt.

Das Westende der Kirche ist verstümmelt und Ende des 15. Jahrhunderts durch einen spätmittelalterlichen massiven Turmunterbau mit geböschtem Holzturm darauf ersetzt. Aus dem 18. Jahrhundert stammt der nördliche Gruftanbau.

1792 wird durch Stephan Werner von Dewitz ein barocker Ausbau vorgenommen, die Fassade überputzt und bemalt, die Fenster im Osten verbreitert und alle Spitzbögen der Fenster in Korbbögen verwandelt, auch der Bogen des Südportals.

Die Decke wurde geputzt, sowie die herrschaftliche Empore der südlichen Vorhalle, Orgelempore und Kanzelaltar errichtet. Auf alten Aufnahmen um 1920 ist noch der Außenputz des Kirchenschiffes mit aufgemaltem Fugennetz erkennbar. Heute ist davon nichts mehr übrig und die alten Feldsteinquader geben der Kirche wieder ihren ursprünglichen Charakter.

Der Dreißigjährige Krieg brachte große Verwüstung. 1639 lagen die Äcker unbestellt und die Höfe waren abgebrannt, so dass ein Teil des Gutes an die Gläubiger abgetreten werden musste. 1694 erwarb Generalleutnant Stephan von Dewitz durch Vergleich und Übernahme von Schulden den Besitz von ganz Cölpin. Im Besitz dieser Linie des Dewitzschen Hauses war Cölpin noch bis in die vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Nach Ende des II. Weltkrieges folgte dann im Rahmen der Bodenreform die Enteignung der Güter.

Aber die Familie von Dewitz fühlt sich bis heute mit ihrer alten Heimat verbunden. Im Jahre 1993 gründete Lothar von Dewitz den „Förderkreis Cölpin, Holzendorf und Krumbeck“. Im Jahre 1994 übergab er im Namen des Förderkreises eine erste Spende in Höhe von 8.000 DM zur weiteren Sanierung der Cölpiner Kirche. Rechtzeitig zum Reformationsfest im Jahre 2001 konnten zwei ehemalige Deckengemälde in restauriertem Zustand wieder der Kirche übergeben werden. Im Jahr 2004 beteiligte sich der Verein an der Reparatur des Gestühls und am Einbau einer Sitzheizung. Seitdem wurde dank dieser Unterstützung die Orgel restauriert und weitere Maßnahmen sind für die Zukunft geplant.

Im Rahmen des Ausbaus von 1792 verschwanden auch die vier, ungefähr um 1700 von einem unbekannten volkstümlichen Maler gemalten Deckengemälde, die einst die hohe Holzdecke der Kirche geschmückt haben, aus dem Innenraum. Man beließ sie aber auf dem Dachboden.

Zu Beginn der 1990er Jahre wurde bei einem Unwetter der Turm der Kirche beschädigt. Einerseits war die Not groß, da das Geld für die erforderlichen Reparaturen nicht zur Verfügung stand. Andererseits konnte man endlich in das bisher verborgene Dachgestühl hineinsehen. Dort fanden sich unter einer dicken Staubschicht die vier Gemälde, : „Die Verkündigung“, „die Geburt Christi“, „die Anbetung der Heiligen Drei Könige“ und „die Taufe von Jesus Christus durch Johannes den Täufer“. Zwei der Gemälde wurden zum Reformationsfest 2001 in restauriertem Zustand wieder der Kirche übergeben: „Die Verkündigung“ und „die Geburt Christi“. Nachdem auch die beiden letzten Deckenbilder restauriert waren, wurden sie am 17. März 2002 im Rahmen eines Feiergottesdienstes der Kirchgemeinde übergeben. Da die Bilder aus statischen Gründen nicht wieder an ihrem ursprünglichen Platz an der Decke befestigt werden konnten, entschied man sich für die Anordnung auf der Orgelempore.