Kirche Schmarsow

Die Kirche in Schmarsow, wahrscheinlich um 1400 entstanden, ist ein schlichter, turmloser Backsteinsaal mit wenig eingezogenem, fünfseitigem Chorraum. Der Westgiebel der Kirche wird durch fünf schlanke, spitzbogig schließende Maßwerkblenden gegliedert. Das darunter liegende Portal und die Fenster erhielten ihre heutige Form im 19. Jahrhundert. Im Innenraum Kreuzrippengewölbe über Chor und Schiff.

 

Die neugotische Innenausstattung nur teilweise erhalten. Das Altarbild, das eine Kopie des Kartlower Bildes ist, zeigt ebenfalls den betenden Christus im Garten Gethsemane. Im nördlichen Chorraum befindet sich ein farbig gefasstes Sandsteinepitaph in schönen Renaissanceformen für den Erblandmarschall E. F. v. Maltzahn (1571–1622), gestiftet 1625 von dessen Ehefrau Maria. Es enthält, über einer Stiftungsinschrift, die Darstellung der Familie: Vor dem knienden Verstorbenen – ebenfalls kniend – seine Gemahlin und seine drei Töchter. Dieser folgt nach oben hin ein Kreuzigungsrelief mit Maria und Johannes, dessen  Besonderheit darin besteht, dass der Gekreuzigte nicht mehr am Kreuz hängt, sondern bereits auferstanden ist. Die mittlere Bekrönung des Epitaphs bildet Christus als Retter der Welt, seitlich sind die Apostel Paulus (links) und Petrus (rechts) angeordnet. Zahlreiche farbige Wappendarstellungen sowie allegorische Darstellungen des Todes und des Schlafes weisen auf die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens.

 

Die einmanualige Orgel wurde 1886 von Orgelbauer F. W. Fischer (Demmin) erbaut und war mehrere Jahrzehnte nicht mehr spielbar. Durch Initiative des Fördervereins zur Erhaltung der Johanniskirche Kartlow e.V. konnte mit Fördermitteln u.A. der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und zahlreichen privaten Spenden im Jahr 2020 eine Restaurierung des Kleinods durch Orgelbaumeister Rainer Wolter (Zudar, Rügen) ermöglicht werden.

 

Auf dem Kirchhof befindet sich ein freistehender Glockenstuhl mit einer Bronzeglocke. Unmittelbar neben der Kirche steht das um 1600 als barocke Dreiflügelanlage errichtete Schloss Schmarsow, dessen Außensanierung weitgehend abgeschlossen ist und das derzeit zu einem anspruchsvollen Ferienhotel mit historischer Möblierung und Raumfarbigkeit hergerichtet wird. Einen Kirchenschlüssel bekommen Sie im Dorf bei Frau Gisela Triphan, Dorfstraße 19 oder Frau Gabriele Kelch, Dorfstraße 71.