Kirche Horst und die Kapellen Jager und WillerswaldeKirche Horst
Bau und Ausstattung
Mit einem höheren Rechteckchor, Südsakristei und vorgesetzem quadratischem Westturm. Im Inneren der Kirche finden sich relativ gut erhaltene spätgotische Wandmalereien, die 1992 bis 1996 freigelegt wurden, darunter ein überlebensgroßer Apostelfries im Chorbereich. Aus der Zeit um 1500 stammt der spätgotische Schnitzaltar mit sehr lebendig gearbeiteten Szenen aus dem Marienleben und das neogotisch gefaßte Kruzifix an der Nordwand des Chores über einer Taufsteinkuppa aus Kalkstein aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die im Renaissancestil gearbeitete Kanzel an der Südseite des Triumphbogens wurde 1602 in der Werkstatt von Johannes Buggenhof aus Greifswald gefertigt. Aus gleicher Zeit stammen auch die Gestühlswangen bzw. -einfassungen, sowie der "Frau-Pastorin-Stuhl" im zweijochigen Schiff der Kirche.
Die Orgel mit neogotischem Prospekt (um 1850) ist das Werk von Johannes Nerlich aus Stralsund. Sie war lange Zeit nicht bespielbar. In den Jahren 2005 und 2006 wurde sie durch die Orgelbaufirma Wolter umfassend restauriert und im September 2006 wieder in den Dienst genommen.
Kapelle Jager
Die Kapelle Jager ist ein Kirchenbau aus dem Jahr 1830. Heute ist sie eine Pilgerkapelle.
Bau und Ausstattung
Zu einer früheren Zeit bestand im Ort bereits eine Kapelle, die als gelehmter Fachwerkbau errichtet worden war. Sie wurde 1697 bei der Vermessung der Kirchenwiese anlässlich der Schwedischen Landesaufnahme von Vorpommern dokumentiert. Anfang des 19. Jahrhunderts war das Bauwerk jedoch marode und wurde 1830 durch einen Neubau ersetzt. 1988 führte die Kirchengemeinde eine umfassende Sanierung durch, die ein Jahr später durch einen neuen Glockenstuhl vorläufig beendet werden konnte. Die erneute Kirchweihe fand anlässlich eines Gottesdienstes durch den damaligen Bischof Horst Gienke statt. 2016 sanierten Handwerker die Fassade. Der Chor ist gerade und nicht eingezogen. Die gesamte Fläche ist – wie auch das restliche Bauwerk – sorgfältig verputzt und fußt auf einem umlaufenden, schmalen Sockel aus Feldsteinen. Diese sind nicht behauen oder geschichtet. Lediglich im Giebel gibt es eine kleine, bienenkorbförmige Öffnung.
Die beiden Seiten des Kirchenschiff sind symmetrisch gestaltet und haben an jeder Seite je drei spitzbogenförmige, große Fensteröffnungen, in die zwei gekuppelte, ebenfalls spitzbogenförmige Fenster eingelassen sind. Die Fensterbänke stehen deutlich aus der Fassade hervor. Am Übergang zur Dachtraufe ist ein umlaufendes, profiliertes Gesims. Darüber ist ein schlichtes Satteldach.
Der Westturm ist quadratisch und gegenüber dem Schiff eingezogen. Er kann durch ein segmentbogenförmiges Portal an der Westseite betreten werden. Darüber nimmt er das umlaufende Gesims aus dem Kirchenschiff auf, das oberhalb des Portals in eine spitzbogenförmige Blende übergeht. In Höhe des Dachfirsts des Kirchenschiffs verjüngt sich der Turm. Das obere Turmgeschoss ist ebenfalls quadratisch mit einer kleinen spitzbogenförmigen Klangarkade an jeder Seite. Der achtfach geknickte Turmhelm schließt mit einer Turmkugel und Kreuz ab.
Die Kirchenausstattung stammt überwiegend aus der Bauzeit der Kirche. Der Altar ist schlicht und besteht aus rötlichen Mauersteinen. Dahinter ist eine hölzerne Altarschranke, die in hellen blau-weißen Farbtönen gehalten ist. Links und rechts ist je eine doppelflügelige Tür mit rechteckigen Fenstern, mittig ein Aufsatz, der einer Ädikula ähnelt. Im Hauptfeld ist Jesus Christus zu sehen, der Johannes im Arm hält (Christus-Johannes-Gruppe). Darüber ist ein Segmentbogen, der einen farblich abgesetzten Mittelrisalit stützt, der von einem Kreuz bekrönt wird.
An der südlichen Kirchenwand steht vor diesem Ensemble ein hölzerner Kanzelkorb, der auf einem quadratischen Fuß steht. Auch er ist in hellen, blau-weißen Tönen gehalten, wobei die Kassetten mit weißen Rauten verziert sind. Die blaue Farbgebung findet sich auch im Gestühl sowie in der Westempore wieder.
Südöstlich des Bauwerks steht ein freistehender Glockenstuhl mit einer Glocke, die Gottlieb Metzger im Jahr 1789 goss. Sie war ursprünglich für die Kirche Horst gedacht. Deren Geläut musste im Zuge einer Metallspende des deutschen Volkes abgegeben werden und ging verloren. Die Kirchengemeinde konnte diese kleine Glocke jedoch nach Jager retten.
Quelle: Wikipedia
Die kleine Kapelle in Willerswalde ist ein rechteckiger Saalbau von zwei Achsen und wurde wohl bereits im späten Mittelalter aus unregelmäßig gefügtem Feldsteinmauerwerk und Fachwerkgiebeln errichtet, um 1784 wiederhergestellt und nachträglich bis auf die Giebel verputzt.
Die letzte Restaurierung erfolgte 1996. Aus dieser Zeit stammt auch der kleine hölzerne Dachreiter mit Uhrenzifferblättern und einem Wetterhahn auf dem kupfergedeckten Pyramidenhelm.
Der 1820 im Auftrag von Bernhard von Buggenhagen errichtete Westturm aus Fachwerk musste wieder abgebrochen werden. An seiner Stelle wurde eine moderne breite Vorhalle mit schmalen rechteckigen Schallöffnungen an der Westseite angefügt. In dem Anbau hängt eine Glocke, welche 1818 von I. G. Metzger, Stralsund, aus zwei älteren Glocken gegossen wurde.
Den Innenraum überspannt eine flache Vouten-Decke.
Die Innenausstattung ist modern und sehr schlicht. An der Westwand sind zwei Tafeln aufgehängt, die über die stiftenden Personen und die Kosten von Turmbau und Renovierung 1820 Auskunft geben. Eine dritte Tafel erinnert an die Renovierung von 1996.
Außerdem gibt es mehrere Ikonen und Ikonentafeln, die der Kapelle eine besondere spirituelle Atmosphäre verleihen.
Quelle: dorfkirchen-in-mv.de






