Kirchen

Pfarrkirche Horst

Von weither sichtbar ist die Horster Pfarrkirche ein im Dorfzentrum gelegener einschiffiger Backsteinbau aus dem 14./15. Jh. Mit einem höheren Rechteckchor, Südsakristei und vorgesetzem quadratischem Westturm. Im Inneren der Kirche finden sich relativ gut erhaltene spätgotische Wandmalereien, die 1992 bis 1996 freigelegt wurden, darunter ein überlebensgroßer Apostelfries im Chorbereich. Aus der Zeit um 1500 stammt der spätgotische Schnitzaltar mit sehr lebendig gearbeiteten Szenen aus dem Marienleben und das neogotisch gefaßte Kruzifix an der Nordwand des Chores über einer Taufsteinkuppa aus Kalkstein aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die im Renaissancestil gearbeitete Kanzel an der Südseite des Triumphbogens wurde 1602 in der Werkstatt von Johannes Buggenhof aus Greifswald gefertigt. Aus gleicher Zeit stammen auch die Gestühlswangen bzw. -einfassungen, sowie der "Frau-Pastorin-Stuhl" im zweijochigen Schiff der Kirche.

Die Orgel mit neogotischem Prospekt (um 1850) ist das Werk von Johannes Nerlich aus Stralsund. Sie war lange Zeit nicht bespielbar. In den Jahren 2005 und 2006 wurde sie durch die Orgelbaufirma Wolter umfassend restauriert und im September 2006 wieder in den Dienst genommen.


Kapellen Jager und Willerswalde

Zur Kirchengemeinde gehören auch die "Offene Kapelle“ in Jager und die Kirchkapelle in Willerswalde.


Dorfkirche Reinberg

Die Dorfkirche in Reinberg ist eine dreischiffige, zweijochige Backsteinhalle mit einjochigem, eingezogenen Feldsteinchor. Sie hat einen quadratischen Backsteinwestturm in Mittelschiffsbreite. Das Langhaus stammt aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts, der Turm wurde im 14./15. Jahrhundert der Westwand vorgelegt, die Sakristei an der Chorwand im 15. Jahrhundert angebaut. Während der Restaurierungsarbeiten von 1973 bis 1989 wurde eine mittelalterliche Ausmalung entdeckt und freigelegt. Sie zeigt den Weltenrichter, dem Schwert und Lilie als Symbole für Strafe und Gnade aus dem Mund wachsen. Auf dem Schoß trägt er den gekreuzigten Christus.
 
Die Kirche mit der uralten Reinberger Linde und dem spätmittelalterlichen Sühnestein bildet mit der Pfarrscheune, dem Landpfarrhof und dem Pfarrhaus ein eindrucksvolles Ensemble, das den Ortskern prägt.
 


Kirchdorf und Stahlbrode

Die Kapelle in Stahlbrode, ein rechteckiger Backsteinbau mit fünfseitigem Ostschluss, wurde um 1886 erbaut. Im Westen hat sie einen Treppengiebel mit spitzbogiger Glockenöffnung, darunter befindet sich ein Stichbogenportal in spitzbogiger Mauervorlage. Der Kanzelkorb (Mitte 18. Jahrhundert) stammt vom ehemaligen Kanzelaltar und steht jetzt auf einem gemauerten Sockel. Seit 1999 gibt es einen separaten Glockenstuhl mit einer Bronzeglocke. Sie trägt die Inschrift: „Trage den Frieden Gottes in die Herzen und Häuser“ (Eva von Thiele-Winkler).
 

Kirchdorf: dem rechteckigen Backsteinbau mit polygonalem Ostschluss ist der quadratische, von Anbauten begleitete Westturm vorgelagert. Der dreijochige Bau des 14. Jahrhunderts wurde Ende des 19. Jahrhunderts stark erneuert. Der neogotische Westturm hat eine Laterne und einen Spitzhelm. Der Chor trägt ein neunteiliges Rippengewölbe, der Triumphbogen stammt aus der Umbauzeit des 19. Jahrhunderts, ebenso die hölzerne Westempore. Das Gestühl aus dem 18. Jahrhundert weist einige geschnitzte Wangen von 1626 auf. Die von P. Barke gegossene Glocke trägt die Jahreszahl 1649. Auf dem Friedhof findet man ein schmiedeisernes Grabkreuz aus dem Jahr 1828, weitere Kreuze aus Gusseisen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sowie eine Gedenkstätte für über 20 Jugendliche, die am 26. April 1945 durch ein Unglück beim Üben mit einer Panzerfaust im nahegelegenen Wald von Jeeser ums Leben kamen.

Kirche Reinkenhagen

Mit dem Bau der Kirche in Reinkenhagen wurde im 13. Jahrhundert im Stil der Backsteingotik begonnen. Im Dreißigjährige  Krieg wurde sie schwer beschädigt und dann bis 1693 wieder aufgebaut. In der Franzosenzeit trug die Kirche erneut erhebliche Schäden davon. In den Jahren 1828 und 1829 erfolgte der Wiederaufbau. Der Turmaufsatz aus Backstein un  mit Laterne wurde nach Abriß des baufällig gewordenen Holzurm 1914 fertiggestellt. Von 1998 bis 1999 erfolgte eine weitere Sanierung.

Eine Besonderheit ist die an der Südseite angebaute Vorhalle mit einem Portal und einer Doppelarkade auf Rundsäulen. Daneben befindet sich eine Sakristei. Vorhalle und Sakristei besitzen mit glasierten Formsteinen verzierte Giebel.
Zu der im wesentlichen neogotischen Ausstattung der Kirche gehört ein hölzerner Altaraufsatz mit Gemälden und Figuren, der 1772 in der Werkstatt von Jakob Freese angefertigt wurde. Die Orgel stammt vom Stralsunder Orgelbauer Friedrich Albert Mehmel.

Im Ersten Weltkrieges musste die Kirchengemeinde die 515 kg schwere Glocke von 1757 abgeben. Sie wurde noch im Turm zerschlagen, da sie zu groß war, um sie ganz abzutransportieren. 1920 erhielt die Kirche zwei neue Glocken. Die größere von ihnen wiegt 900 kg, die kleinere 560 kg. Um die Kirche herum liegt der gepflegte Friedhof der Kirchgemeinde.