Kirche Poppentin - die Einsame

Der Poppentiner Kirche ist das Dorf abhanden gekommen. Oder anders gesagt: Dorf-Poppentin wurde vor Zeiten rund zwei Kilometer entfernt neu errichtet, die Kirche verblieb jedoch am ursprünglichen Standort - immerhin seit dem 13. Jahrhundert. Umgeben ist sie heute vom baumumstandenen Friedhof, der Alten Schule, der Kösterschün, zwei, drei Gehöften und weiten Feldern. Zur Unterscheidung wird der Flecken mitunter „Kirch Poppentin“ genannt. Auf der Kopfsteinpflasterstraße sind im Sommer fernab vom schnellen Verkehr viele Fahrradtouristen unterwegs. Nicht nur einmal musste bei Trauungen oder Taufen auf die letzten Gäste gewartet werden, die das Kirchlein nicht auf Anhieb gefunden hatten. Von Göhren-Lebbin führt der Kirchweg gute zwei Kilometer hierher, ein schöner Spazierweg mit Bienenlehrtafeln und einem Vogelbeobachtungspunkt.

Prägend für die Kirche war der Umbau 1882. Aus der Zeit davor ist bis auf einige Ecksteine aus behauenem Granit vermutlich kaum noch etwas erhalten. Durch Holzpfeiler ist der Innenraum in ein tonnenüberwölbtes Haupt- und zwei kleine Seitenschiffe gegliedert, alles aus dunklem Holz gefertigt – auch Altaraufsatz, Kanzel und Empore. In den Jahren 1996 bis 2001 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten besonders am Dach, Dachstuhl und dem Außenmauerwerk ausgeführt.

Unter einer mächtigen Buche, die zur Hälfte eine Trauerbuche ist, befindet sich im hinteren Teil des Friedhofs ein Grabmal der Familie von Thiele-Winkler mit einer Nachbildung des ‚Segnenden Christus‘ von Bertel Thorvaldsen. 2013 konnte es durch das Engagement des Rotarierclubs restauriert werden.

Seit Anfang 2020 gehört das Kirchdorf mit den umliegenden Ortschaften zur Kirchengemeinde Malchow (vorher Kirchengemeinde Sietow).