Grußwort

in der Adventszeit machen sich viele Pfadfinder und Pfadfinderinnen auf den Weg nach Wien. Dort, in einem ökumenischen Gottesdienst, nehmen sie ein kleines Licht in Empfang: das Friedenslicht. In der halbdunklen Kirche treten die Pfadfinder und Pfadfinderinnen nach vorn und zünden ihre eigenen Laternen am Friedenslicht an. Der Raum wird in warmes Kerzenlicht getaucht, ein ganz besonderer Moment. Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen fahren nach Hause und an verschiedenen Orten zünden weiter Pfadfinder*innen weitere Kerzen an. Nach und nach spannt sich so ein Netz des Lichtes über Österreich, Deutschland, Polen, Italien, Frankreich, Estland, Lettland, Litauen, Slowenien, USA, Kanada und weit darüber hinaus.
Entzündet wurde diese kleine Flamme von einem Kind in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem. Dort, wo Jesus geboren wurde, wird ein Licht auf den Weg gebracht in alle Welt. Was für eine schöne Tradition, das Licht des Friedens strahlt in jeden Winkel der Welt.
Das Motto für die diesjährige Friedenslichtaktion lautet: „Auf der Suche nach Frieden“
Frieden suchen?! . . . Wie nötig scheint das in der aktuellen Situation auf der Welt zu sein. So werden zum Jahresende über 363 Konflikte auf der Erde gezählt. Weihnachten, das Fest der Liebe und des Friedens? Es fehlt der Erde an Frieden.
Frieden kann nicht erzwungen werden, aber da wo Menschen offen aufeinander zugehen, da kann Frieden entstehen. Frieden muss aber gehegt, gepflegt, umsorgt und zum Teil auch gelernt werden. Frieden muss vor allem aber ganz zart behandelt werden. So wie die kleine zerbrechliche Flamme, die liebevoll bewacht von so vielen Menschen, über Städte- und Ländergrenzen hinweg weitergegeben wird.
Es sind kleine, ganz kleine Schritte, die auf den Weg des Friedens führen. Zünden Sie doch eine Kerze am Friedenslicht an und bringen es zu den Einsamen, zu den Familien, Alten und Jungen, zu den Kranken und Traurigen, zu Freund und Freundinnen und zu denen, mit denen Sie im Streit sind.
Setzen Sie ein kleines Zeichen für den Frieden.
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden“.
Roland Rogalski