Friedhof (an der Wismarschen Straße)

Dieser Friedhof gilt heute als der „alte" Friedhof. Er wurde in der Amtszeit von Pastor Randow (1597-1631) von der Kirche weg an seinen heutigen Platz verlegt und erstreckt sich über den sog. Blootbarg, den Resten eines alten slawischen Burghügels. Dieser Friedhof besteht aus einem „alten" Teil, der heute noch dadurch zu erkennen ist, dass dieser etwas erhöht liegt und sich teilweise noch mit einer Steineinfassung vom restlichen Friedhofsgelände abgrenzt. Bereits 1834 sollte der Friedhof vergrößert werden, es stellten sich aber so viele Hindernisse in den Weg, dass die herzogliche Landesregierung nach mehrfachen Verhandlungen eine Verlegung des Begräbnisplatzes außerhalb des Dorfes verfügte, wozu es allerdings nicht kam. Schon 1843 sollte der Friedhof dann wieder an die Kirche verlegt werden, was vorerst jedoch nicht umgesetzt wurde.


Noch um 1851 war der alte Teil des Friedhofs nach den eingepfarrten Ortschaften unterteilt, so dass jedes Poeler Dorf seinen eigenen Bereich hatte. Der alte Teil war baumlos und die Grabstellen waren unregelmäßig verteilt. Auch waren noch keine Wege angelegt. Im Jahr 1846 wurde der Friedhof dann an der Süd- und Westseite erheblich erweitert. Auf Wunsch vieler Gemeindemitglieder sollten diese neuen Grabplätze als Familienbegräbnisse verkauft werden. Dieser neu geschaffene Bereich sollte aber aus Gründen der Raumersparnis in fortlaufender Reihenfolge belegt werden. „Selbstmörder" wurden an einer abgesonderten Stelle des Friedhofes begraben. Im Jahr 1922 wurde der Friedhof erneut umgestaltet. In seinem heutigen Zustand hat der Friedhof die Form eines unregelmäßigen Fünfecks und wird an der Nord- und Westseite durch eine flache Feldsteinmauer begrenzt. Er erstreckt sich über eine Fläche von etwa 10.500 m2. Die Trauerhalle (für weltliche Trauerfeiern) ließ 1970 der Rat der Gemeinde Insel Poel erbauen. Auf dem alten Kirchdorfer Friedhof findet man heute u. a. noch die alten Familiengrabstätten der Familien Wegener — Weitendorf, Steinhagen — Einhusen, Haland —Timmendorf, Vieth Malchow und Beyer — Niendorf. Auf der Familiengrabstätte Prof. Dr. Hans Lembke befindet sich weiterhin der älteste Grabstein des Friedhofes (Erbpächter Joachim Lembke, 1794-1875)