Ev.-Luth. Kirchengemeinde Gresse-GranzinDorfkirche Greven

Wenn man durch Greven fährt, fällt schon von weitem die neu-romanische Kirche mit ihrem schlanken Turm auf. Sie liegt etwas erhöht auf dem Friedhof. Errichtet wurde sie vom mecklenburgischen Großherzog in den Jahren 1905-1906. Der Fachwerkbau aus dem 17. Jahrhundert musste für den Bau dieser Kirche weichen.

Die Grevener Kirche ist ein neu-romanischer Ziegelbau über kreuzförmigem Grundriss. Sie ist einschiffig, mit zwei Gewölbejochen, deren eines durch zwei schmale Tonnengewölbe etwas erweitert wird, während sich in der Längsachse östlich eine runde Apsis und westlich eine kleine Eingangshalle vorlegt. Der Turm steht seitlich neben der Kirche und bildet im untersten Geschoss, die vom Kirchenraum zugängliche Taufkapelle. Dieser schlanke Turm an der Südwestecke erhebt sich etwa 34 Meter hoch. Hier hängen zwei Metallglocken, die nach dem 2.Weltkrieg wieder neu angeschafft wurden.

Beim Betreten der Kirche begrüßt uns ein aus bunten Mosaiksteinchen angefertigter Spruch: "Kommt her zu mir Alle ", welcher auf dem schlichten Rundbogenportal, der die Türöffnung überspannt, zu sehen ist. Für die kleinen Fenster wurde stumpfes gelbliches Antikglas gewählt, nur die drei kleinen Fenster der Apsis erhielten Glasmalerei in leuchtenden Farben.

Die Bemalung der Innenwände steigert sich naturgemäß nach dem Altarraum zu. Reiches romanisches Ornament mit Christogramm in der Mitte und den Symbolen der vier Evangelisten schmückt den Triumphbogen. Aus der Vorgängerkirche sind noch zwei lebensgroße geschnitzte Heiligenfiguren aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Es sind die heilige Maria und der heilige Johannes, die in den Chornischen platziert sind. Aus dem 14. Jahrhundert stammt ein mittelalterliches Kruzifixus. Der alte Altaraufsatz aus der Vorgängerkirche befindet sich heute als Leihgabe im Museumsdorf Klockenhagen. Die Kanzel ist eine schöne Holzschnitzarbeit. Bemerkenswert sind auch die Gestalten der vier Evangelisten, die in den Füllungen des Predigtstuhls vorhanden sind. Das Mittelfeld des Altaraufsatzes, nach dem sich das Auge beim Betrachten der Kirche zunächst hinwendet, füllt ein Mosaikbild Christi, das in dem dunklen Rahmen besonders schön zur Wirkung kommt. Den Altar zieren zwei Rotgussleuchter, die jeweils auf drei geflügelten Löwen stehen. Eine besonders schöne Holzschnitzarbeit ist die Orgelempore. Die Orgel ist derzeit ausgelagert und wartet auf ihren Wiedereinbau und eine umfassende Restaurierung. Von dem Mittelgewölbe hängt ein romanischer Kronleuchter, in der Gestalt eines einfachen, ausgebeulten, schmiedeeisernen Ringes nieder.

Diese Kirche ist aufgenommen in die Liste gefährdeter Dorfkirchen in Mecklenburg, in den vergangenen Jahren sind schon erhebliche Mittel in die Schwammbekämpfung und Sanierung dieser Kirche geflossen. So wurden z.B. der Dachstuhl und das Dach erneuert, sowie die bleiverglasten Fenster saniert, auch mit Hilfe des Fördervereins zum Erhalt dieser Kirche. Das Uhrwerk für die Turmuhr hat der Förderverein bereits restaurieren lassen – es wartet auf seinen Einbau in den Turm, der zuvor saniert werden muss.


Im Sommer 2014 soll der Gurtbogen statisch ertüchtigt werden.