Kirchen
St. Johannes Kirche Schaprode - die drittälteste Kirche der Insel Rügen
Schaprode, als natürlicher Hafen an der Westküste auf der Halbinsel Walung (Schaprode-Trent) gelegen, ist mit wiederholten dänischen Eroberungsversuchen im 12. Jahrhundert das Eingangstor der Christianisierung des Fürstentums Rügen.
Bereits wenige Jahrzehnte nach dem Fall der Festung Arkona im Jahr 1168 und der Christianisierung Rügens entwickelte sich Schaprode, erstmals 1193 erwähnt, zu einer dänischen Kolonie. Dänische Bischöfe fanden hier angesichts von Auseinandersetzungen mit dem eigenen Königshaus Asyl. Von der am Anfang des 13. Jahrhunderts als romanischer Basilika errichteten Kirche ist der Chorraum mit der Apsis als "schönstes Beispiel romanischer Baukunst auf Rügen" (Dehio M-V 2016) erhalten. Um 1500 war Schaprode Wallfahrtsort, an dem eine Marienfigur verehrt wurde. Aus dieser Zeit stammt die Triumphkreuzgruppe. Die barocke Ausstattung (Altar, Kanzel. Taufständer. evangelische Beichtkammer, Patronatsgestühl) erfolgte durch Stralsunder Künstler zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als Schaprode eine Blütezeit durch die Segelschiffahrt erlebte. Die besondere Würdigung Johannes Bugenhagens, des Reformators Pommerns, durch ein Bildnis neben Martin Luther an der Kanzel (1723) dürfte einmalig in Norddeutschland sein. Die Orgel wurde 1895 von Guido Knauf erbaut.
Wegekirche St. Katharinen Trent
Trent, erstmals 1311 erwähnt, liegt an einer Weggabelung der "Heringsstraße", einer der drei mittelalterlichen Landstraßen der Insel. Den ältesten Teil des heutigen Gotteshauses bildet der Chorraum aus der Zeit um 1400. Das Langhaus wurde Ende des 15. Jahrhunderts als imposante dreischiffige Halle wohl von der gleichen Bauhütte aufgeführt, die auch an St. Marien Stralsund und an St. Jakob Gingst tätig war. Abgesehen von der Kanzel im Stil der Spätrenaissance überwiegt die einheitliche Barockausstattung (Altar, Taufständer, Beichtstuhl), die 1752-1754 vom Stralsunder Bildhauer Michael Müller geschaffen wurde. Grabplatten und Epitaphien verweisen auf die engen Beziehungen zur Patronatsfamilie von Platen. Die Orgel errichtete 1861 Friedrich August Mehmel aus Stralsund. Die Dauerausstellung "Kirchen, Güter und Kulturlandschaft Westrügen" (deutsch, englisch und schwedisch) ermöglicht einen Überblick über die Kirchengeschichte mit Anregungen zu eigenen Erkundungen auf der Insel
Gottesdienste wöchentlich (10.30 Uhr) wechselnd zwischen in Schaprode und Trent, im Winter in den Gemeinderäumen in den Pfarrhäusern Schaprode und Trent.
St. Maria Magdalena Kirche Neuenkirchen
Die Kirche wurde in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts als dreijochiger Backsteinbau errichtet. Die Renaissance-Kanzel von 1576 stammt aus der St. Marien Kirche Bergen.
Hervorzuheben sind drei Kastengestühle als Patronatssitze, zwei 1634 und 1637 datiert, von Eckard von Usedom und Judith von Paselich gestiftet. Die Bronzeglocke von 1367 wurde 1901 umgegossen. Die Orgel wurde 1891 von Guido Knauf aus Gotha erbaut.
Gottesdienste ab Frühjahr in der Regel monatlich sonnabends, 17.30 Uhr.
St. Andreas Kirche Rappin
Die Kirche wurde als dreijochiger Backstienbau, die unteren Mauerteile des um 1300 begonnen Chores schachbrettartig mit Granitquadern durchsetzt. Der Altaraufsatz von 1669 zeigt eine Kopie eines Gemäldes von P.P. Rubens. Besonders hervorzuheben ist die Kalksteintaufe aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Orgel wurde 1859 von Friedrich Knauf aus Gotha errichtet.
Gottesdienste in der Regel 14-tägig 9 Uhr in der Kirche, im Winter im Gemeinderaum "Alte Schule" Rappin.
St. Margarethen Kirche Patzig
Die St. Margarethen Kirche in Patzig, einem nordwestlich von Bergen gelegenen Angerdorf an den Heidebergen, ist eine Backsteinkirche, die aus dem 15. Jahrhundert stammt. Der Taufstein aus Granit (vor 1250) ist die älteste Tauffünte der Insel.
Der Margarethen-Altar aus der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde restauriert.
Gottesdienste in der Regel 14-tägig 9 Uhr und Gemeindeveranstaltungen in der Kirche.
Schwedische Kapelle Ralswiek
Das Dorf Ralswiek liegt an einer Bucht im Süden des Großen Jasmunder Boddens. Es war nach der Eroberung Rügens durch die Dänen Sitz eines Landpropstes, des ständigen Vertreters des Bischofs von Roskilde und späteres bischöfliches Lehen.
Heute ist Ralswiek für sein Schloß, den Park und die Störtebekerfestspiele bekannt.
Die Schwedische Kapelle ließ Hugo Sholto Graf Douglas 1907 errichten.
Von Mai bis bis September monatlich 19 Uhr Abendgottesdienste.





