Ev.-Luth. Kirchengemeinde KlinkenKirche zu Kossebade

Wahrscheinlich in der Mitte des 15. Jahrhunderts,  also ca. 1450, wurde die Dorfkirche von Kossebade errichtet, die damit das älteste Bauwerk des Dorfes ist. Sie steht auf einer künstlichen Anhöhe inmitten des Friedhofs. Gegen Abtragung wird diese Aufschüttung durch eine Trockenmauer aus Findlingen und Feldsteinen geschützt.

Chor und Langhaus sind aus behauenen Feldsteinen im gotischen Baustil errichtet. Der in Holzbauweise ausgeführte Turm ist jünger als die Kirche, er wurde vermutlich im 18. Jh. errichtet. Sein Dach verläuft in der gleichen Firstrichtung wie das Kirchenschiff. Die gesamte Kirche ist bereits einmal 1809 renoviert worden.

Das Kirchenschiff besteht aus einem großen ungeteilten Raum mit einer einfachen flachen Bretterdecke. Das Satteldach ist mit roten, gebrannten Ziegeln gedeckt. Strebepfeiler verstärken die Wände. Die Ostwand wird aus drei Seiten eines Achtecks gebildet. Außen an der Südmauer hat die Kirche drei kreisrunde Blenden, von denen eine später zu einem Rundfenster umgestaltet wurde. Nachträglich wurde im 19. Jh. der Haupteingang mit einem geschlossenen Windfang versehen. Durch diesen Anbau wurden zwei der Blenden zum Teil verschlossen.

Im Kirchturm hängen zwei Glocken. Die größere, mit einem Durchmesser von 103 cm, wurde laut ihrer Inschrift 1853 von P. M. Hausbrand in Wismar gegossen. Die zweite trägt keine Inschrift, ihr Alter ist unbekannt, doch geht aus einem Inventarverzeichnis von 1811 hervor, dass bereits damals zwei Glocken im Turm hingen.

Früher hing an der Nordwand der Kirche der Mittelteil eines alten gotischen Triptychons aus dem 15. Jh. mit zwölf Apostelfiguren. Der alte Altar soll eine Einheit mit der Kanzel gebildet haben, sein genaues Aussehen ist jedoch nicht beschrieben. Seit ca. 1890 werden im Staatlichen Museum Schwerin die Reste des aus Altersgründen zerfallenden Triptychons aufbewahrt: drei etwa 1 m hohe Figuren, die eine thronende Madonna, die Heilige Gertrud und einen Bischof darstellen. Der heutige Altar stammt aus den Jahren 1960/61. Er wurde aus vorhandenen Altarfiguren von Henning Hennigs aus Bad Doberan geschaffen. Die Bilder auf der Rückseite sollen von der Frau des Künstlers entworfen und gemalt worden sein.

Neben dem alten Haupteingang befindet sich ein aus Stein gehauenes Weihwasserbecken. Auch ein Teil eines alten Kirchenstuhls, in den die Buchstaben und Zahlen AD DK HG ANN 1664 eingeschnitzt sind, wird heute noch in der Kirche aufbewahrt.

Aus alten Unterlagen geht hervor, dass die Kossebader Kirche von Parchimer Handwerkern errichtet und über die Jahrhunderte wohl auch von Handwerkern der Parchimer Zünfte immer wieder repariert worden war. Im Spätsommer 1999 begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Kirche und ihrem hölzernen Glockenturm: Dachstuhl und Dacheindeckung wurden vollständig erneuert, Rissen in den Feldsteinmauern beseitigt, verfaulte Bretter der Turmverkleidung ersetzt.

Auch bei dieser Kirche hat sich die Marlies-Kressner-Stiftung aus Oberbayern an dem hohen finanziellen Aufwand für die Erhaltungs- und Erneuerungsarbeiten entscheidend beteiligt.