Ev.-Luth. Kirchengemeinde KlinkenKirche Garwitz

Schon 1278 war Garwitz ein Kirchdorf und hatte vermutlich bereits seit 1230 eine Pfarre. Die heutige Kirche ist ein gotischer Bau aus Felsen und Ziegeln, sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist eine Marienkirche. Dies läßt sich ableiten von der Inschrift der größeren Glocke und an Hand der Inschrift an der Empore. Der Haupteingang im Westen führt unter der Orgelempore hindurch, weiterhin befinden sich eine zugemauerte und eine unbenutzte, schmale Tür in der Kirche. Der Innenraum wird von einer flachen, einfachen Holzdecke überspannt.
Seltenheitswert  hat eine große Gedächtnistafel für die Garwitzer Gefallenen im Ersten und Zweiten Weltkrieg, da es sie bereits zu DDR-Zeiten gab. Wie so etwas möglich war konnte bisher nicht ermittelt werden.

Die Kirchglocken hängen in einem besonders schönen, offenen Glockenstuhl neben der Kirche. Er wurde 1996 vollständig restauriert und kann nun im neuem Glanz bewundert werden. Möglich wurde dies nur mit der großen finanziellen Unterstützung durch unsere Partnergemeinde aus Heidelberg-Ziegelhausen.
Die größere Glocke (Ø0,94m) soll aus dem Jahre 1453 stammen, sie verkündet mit der Inschrift: O König der Herrlichkeit, Jesus Christus, komme mit Frieden. Maria. Im Jahre des Herrn 1453.
Die andere Glocke wurde 1505 (MCCCCCV) gegossen. Nachdem sie im Zweiten Weltkrieg abgeliefert werden mußte, wurde sie nach Kriegsende auf einem Glockenfriedhof in Hamburg wiedergefunden und 1949 nach Garwitz zurückgebracht. Sie mußte aber, da sie gesprungen war, in Apolda 1954 neu gegossen werden. Ihre Inschrift lautet: Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.
Nach dem Dreißigjährigen Kriege zwang Geldmangel die Gemeinde dazu, eine dritte Glocke im Jahre 1635 an die Kirche Picher zu verkaufen. Sie war die größte und wertvollste Glocke von den Dreien und wog 991 Pfund, die Picherschen zahlten 350 Gulden, 23 Schilling und 6 Pfennige, wovon Pfarrhaus und Kirche instandgesetzt wurden. Leider ist sie nicht mehr vorhanden.