Dankbar und mutig nahm ein kleines Team dieser Gemeinde die Herausforderung an und gestaltete am Freitag, 1. März um 15 Uhr im Bernohaus der Schweriner Weststadt einen Gottesdienst entlang der aktuellen Gebetsordnung.

Eine der wichtigsten Aufgaben des Weltgebetstages ist es, die Stimmen der Frauen aus dem Weltgebetsland hörbar zu machen, ihnen in geschwisterlicher Solidarität zuzuhören, ihnen nahe zu sein und ihre Botschaft zu respektieren.

Frauen unterschiedlicher Generationen schrieben bewegende Briefe über ihr Leben, ihren Leidensweg in den besetzten Gebieten, die am Weltgebetstag im Gottesdienst verlesen wurden. Psalmlesung, ein zentraler Bibeltext, Gebete und wunderbare, mutmachende Lieder wurden vom Team vorbereitet und lebendig in den Raum geholt.

Gemeinsam mit insgesamt 42 Besucher innen wurde im Bernohaus miteinander „durch das Band des Friedens" verbunden, gebetet und gesungen.

Angesichts der Ereignisse hatte die Landespastorin für die Arbeit mit Frauen in der Evangelisch- lutherischen Landeskirche Hannovers, Susanne Paul, ein Klagepsalm verfasst, der unterstützt mit Liedern und Gebet die Frauen aus Palestina und Israel ermutigen soll, die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen zu meistern.

Und so bekundeten wir als Gemeinde, dass wir Anteil nehmen an den Sorgen und dem Leid aller Menschen, gerade jetzt in der kriegerischen Zeit. „Gott ruft uns auf, einander in Liebe zu tragen und zu ertragen. Auf dem Weg dorthin brauchen wir Zeichen der Liebe, des Friedens und der Versöhnung."

Eines dieser Zeichen ist die Kollekte, durch die der Weltgebetstag weltweit ca. 150 Partnerorganisationen unterstützt, die Frauen und Kinder stärken. Darunter sind auch 12 sorgfältig ausgewählte Projekte in Israel und Palästina. Erbeten wurde die Kollekte für das Projekt Wings of Hope - Flügel der Hoffnung. Die Organisation wurde 2011 in Bethlehem gegründet und verfolgt derzeit die Ausbildung von 25 Fachkräften zur Traumtherapie als professionelle Unterstützung von palästinensischen Frauen, Kindern und Jugendlichen.

Die Kollekte in Höhe von 500 € ist ein Beitrag der Friedenskirchengemeinde Schwerin zum betenden Handeln.
Und so wurde zum Schluss des Gottesdienstes mit gemeinsamen Worten der Ermutigung gebetet, die uns allen eine Herzensangelegenheit in der schwierigen Zeit ist:
„GOTT - diese Kollekte ist ein Zeichen dafür, dass wir unsere Lasten gemeinsam tragen wollen, auch wenn sie manchmal schwer sind.
Segne diese Gaben und lass sie reiche Frucht bringen."
Mir als Nichtchristin war es ein Bedürfnis, am Weltgebetstag in der Friedensgemeinde teilzunehmen.
Es war für mich eine ganz besondere, emotionale Veranstaltung. Gemeinsam mit den Frauen haben wir Gott gebeten, dass es bald Frieden im Nahen Osten gibt, einen Frieden, der mit Gerechtigkeit und Vergebung einhergeht und für alle Menschen in der Region Lebensperspektiven eröffnet.
Mitgenommen habe ich die überzeugende Erkenntnis, dass trotz und gerade wegen aller Spannungen angesichts der Gewalt und des Hasses, des Krieges in Israel und Palästina, der Weltgebetstag in diesem Jahr wichtiger war als je zuvor.