Über uns

Ein Kreis schließt sich

 

Als am 31. Januar 1991 die Deutsche Seemannsmission Rostock e.V. (DSM Rostock e.V.) im Turm der Rostocker St. Nikolai Kirche gegründet wurde, schloss sich ein Kreis, der mit dem aus dieser Hansestadt stammenden Martin Elias Harms seinen Anfang nahm.

 

Als Sohn eines hiesigen Polizeisoldaten zog Harms, der 1844 in Rostock geboren und eben in dieser St.Nikolai Kirche getauft wurde, nach England, um dort Theologie zu studieren.

 

Im Hafen von Sunderland sorgte sich Harms besonders um die Not der dortigen Seeleute. Aus diesen Erfahrungen entwickelte Harms ein Statut, nach dem 1886 in London das Generalkomitee der Deutschen Evangelischen Seemannsmission gegründet wurde. Damit wurde ein Grundgedanke aus dem Jahre 1849 von Johan Hinrichen Wichern, dem Gründer der neuen Diakonie, umgesetzt, nämlich sich der Seeleute anzunehmen.

 

Mit der Gründung der DSM Rostock e.V., welche den sozialdiakonischen Dienst Seeleuten aus aller Welt in den Häfen der Hansestadt Rostock als ihren Zweck sieht, wurde zugleich auch das Bestreben nach praktischer Umsetzung dieses Dienstes in Gang gesetzt. Durch Mithilfe des gemeinsamen Verbandes aller Seemannsmissionen, der DSM e.V. in Bremen, der damaligen Seehafen Rostock A G unter der Leitung von Dieter Noll, der Deutschen Seereederei mit ihrem Direktor Harry Wenzel, der Ev. Luth. Landeskirche Mecklenburgs sowie vielen Helfenden, konnte am 4. August 1991 mit einem Festgottesdienst in der Kirche zu Warnemünde und einer kleinen Feierstunde der
Seemannsclub "HOLLFAST" im Überseehafen eröffnet werden.

Unterwegs zu den Menschen an Bord

 

"HOLLFAST" ist ein plattdeutscher Begriff und bedeutet Halt und Stütze.

 

So ist der Name des Seemannsclubs auch die Leitlinie unseres Wirkens. Das wichtigste Mittel in der Begegnung mit den Menschen an Bord ist, sie dortzu besuchen, das heißt, zu ihnen hinzugehen.

 

Damit kann bei der Seemannsmission von einem kirchlichen Dienst gesprochen werden, der unterwegs ist zu den Menschen.

 

Zuhörende sein, Sorten tauschen, bei Heuerproblemenmit Rat und Tat zur Seite stehen, für Seeleute Geld nach Hause überweisen, günstige Telefonkarten zur Kontaktaufnahme nach Hause vorhalten, bei Bordbesuchen eine Antenne für die herrschende Atmosphäre des Zusammenlebens entwickeln, ein Auge auf den Zustand der Unterbringung der Seeleute und der Hygiene an Bord zu haben, Einkaufsfahrten in die Stadt mit kleiner Stadtführung organisieren und durchführen,wie auch Andachten an Bord und im Club nicht nur am Heiligen Abend- sowie den jährlichen Seefahrergottesdienst zur Rostocker Hanse Sail vorbereiten und halten, sind nur einige Aspekte des Spektrums, auf welche Weise versucht wird, nicht nur dem eigenen Anspruch Freund/in, Partner/inder Menschen von See zu sein, sondern gerade ihnen selbst, nämlich den Seeleuten gerecht zu werden.

Einerseits besitzen die Mitarbeitenden in der DSM das Privileg, täglich Menschen aus verschiedenen Kulturen mit den unterschiedlichsten Mentalitäten, religiösen Zugehörigkeiten und Verhaltensmustern zu begegnen, was sie andererseits auch nicht davon entbindet, die Erfahrungen aus diesen Begegnungen z.B. Menschen in unserer Stadt zu erschließen.

 

Damit soll der verbindende Charakter unseres Wirkens deutlich werden, welcher auch dem Gemeinwohl auf vielfältige Weise dienen will. Auch aus diesem Blickwinkel gesehen kann Seemannsmission ohne Übertreibung als ein "GLOBAL-PLAYER MENSCHLICHER KONTAKTE" verstanden werden.