Projekt "Dorfkirche mon amour“ Liebe, Experimente und Kunst
Foto: Nordkirche/Klafs
24.11.2025 · Rostock/Stralsund/Hamburg/Kiel. Dorfkirchen als Perlen des Nordens zum Leuchten bringen und als Kulturorte öffnen: diese Idee steht hinter dem Nordkirchen-Projekt „Dorfkirche mon amour“. Die neue Saison – erstmalig mit dem NDR als offizieller Kulturpartner – steht bereits vor der Tür und kann auf eine erfreuliche Resonanz im Jahr 2025 aufbauen.
So wurde in und um das mecklenburgische Lüssow zum „Friedhofsgeflüster“ in die Kirchen eingeladen, „Von Narren, Glauklern und Dämonen“ hieß es in der nordfriesischen Dorfkirche St. Dionysus in Rodenäs oder zur Manege wurde die pommersche Dorfkirche Morgenitz.
Steigende Bewerbungszahlen, wachsende Netzwerke vor Ort, Forschungs-Kooperationen sowie begeisterte Künstlerinnen, Künstler und Besucher: „Die Saison 2025 ist in der Tat gut gelaufen“, sagt Dr. Anna Luise Klafs vom „KulturHimmel“ der Nordkirche. Und dann zählt die Projektleiterin einige Fakten auf: „Insgesamt 36 Projekte mit 60 Einzelveranstaltungen aus Kirchengemeinden, Fördervereinen beziehungsweise von Kunstschaffenden und Kommunen konnten von uns gefördert werden.“ Zum Vergleich: Im Startjahr 2021 waren es sechs Projektideen.
Starke Resonanz aus Mecklenburg und Pommern
Insbesondere aus den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern gibt es starke Resonanz. „Wahrscheinlich, weil durch die dortige Initiative ,Dorfkirche – da geht was!‘ und das langjährige Kino-Gesprächsprojekt ,Starke Stücke. Berührt und diskutiert‘ in Dorfkirchen und Pfarrscheunen, schon erlebbar ist“, so Anna Luise Klafs, „wie oft wenig genutzte Kirchen durch Kultur und Begegnung belebt, in Szene gesetzt und wieder für die Gemeinschaft vor Ort und auch für Touristen geöffnet werden können.“
Lebendiges Miteinander und sprühende Kultur
Kirchen waren und sind seit Jahrhunderten Orte des gesellschaftlichen Lebens, einer regional verorteten Kultur und religiöser Glaubenspraktiken. „Dorfkirche mon amour“ nimmt diese Tradition auf und aktiviert verwaiste Dorf- und Quartierskirchen in engagierten Gemeinden als Orte für Innovation, ein lebendiges Miteinander und sprühende Kultur. „Dabei wird auch der Sozialraum gestärkt“, unterstreicht die Projektleiterin und skizziert: „Unser Ziel ist es, die Akteurinnen und Akteure vor Ort zu befähigen, selbstständig und experimentell leerstehende oder wenig genutzte Kirchengebäude für die gesamte Öffentlichkeit nichtkommerziell zu nutzen.“
Engagement vor Ort wird vielfach unterstützt
„Dorfkirche mon amour“ geht dabei ganz bewusst weg von einer Nimm-Struktur (Kultur wird rezipiert) zur Mach-Struktur (Kultur wird selbst gestaltet) und ermutigt dadurch Menschen vor Ort, ihre eigenen kulturellen Expertinnen oder Experten zu werden. „Konkret werden aktive Initiativen, Ehrenamtliche und Vereine durch uns, die Nordkirche, mit Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Finanzen dabei unterstützt, ihre je individuellen Veranstaltungen zu planen und umzusetzen“, informiert Dr. Anna Luise Klafs. Dabei entstünden Eigeninitiative, Partizipation und eine positive, nachhaltige Bindung an die Quartiers- oder Dorfkirche vor Ort als „eigene“ Kirche. Frei nach dem Motto: „Das ist eure Kirche – erobert sie!“
Kulturangebote stärken Demokratie und Gemeinsinn
Das Nordkirchen-Projekt, das unter der Schirmherrschaft von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt steht und das es künftig wahrscheinlich auch in der Hannoverschen Landeskirche geben wird, funktioniert sowohl in peripheren, kulturell schlecht versorgten Gebieten als auch in städtischen Kontexten, in denen Kultur nicht für alle Menschen zugänglich ist. „Wir stärken das Gefühl, Demokratie mitgestalten zu können mit Kirchen als Frei-Raum in Zeiten wegfallender Infrastruktur, mit finanzieller Unterstützung auf bürokratisch sehr niedrigschwelligem Niveau sowie mit praxisnaher Beratung“, ist Anna Luise Klafs überzeugt. So werde „vor Ort das Miteinander für Demokratie gestärkt und sozialraum-orientierte Kulturarbeit gefördert“.
Jetzt für die neue Saison 2026 bewerben
Jetzt ist das „Dorfkirche mon amour“-Teambestehend aus Anna Luise Klafs (KulturHimmel) und Morten Kauke (Kirche&Tourismus in der Nordkirche) sowie Wiebke Juhl-Nielsen (Evangelische Akademie der Nordkirche) und Kersten Koepcke (Kirche&Tourismus im Kirchenkreis Mecklenburg) auf die neuen Bewerbungen für 2026 gespannt. Alle Informationen dazu finden sich auf der Internetseite des Projekts unter: www.dorfkirchemonamour.de
Quelle: ELKM/PEK (cme/sk)