Kirchengemeinden in MV laden zu Hubertusmessen ein Jagdhornklänge und Tannengrün

Für die Hubertusmessen werden die Kirchen mit Tannengrün und Hirschgeweih geschmückt.

Foto: PEK/S. Kühl

23.10.2023 · Rostock/Stralsund. Am Freitag, 3. November, wird der Hubertustag gefeiert. Hubertus von Lüttich (um 655 - 727) zählt zu den Heiligen der katholischen Kirche. Aufgrund seiner traditionellen Bedeutung als Schutzpatron der Jagd und des damit verbundenen Brauchtums wird der Hubertustag zunehmend auch in der evangelischen Kirche gefeiert - vor allem im ländlichen Raum. Für die aus diesem Anlass stattfindenden Hubertusmessen werden die Kirchen mit Tannengrün, herbstbunten Laubzweigen und Geweihen geschmückt. Jagdhornchöre gestalten den Gottesdienst musikalisch mit, zuweilen nehmen Falkner und Hundeführer mit ihren Tieren teil. Im Anschluss an die Gottesdienste finden oft Feste statt. Vielerorts im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis laden Kirchengemeinden anlässlich des Hubertustags zu Hubertusmessen, Gottesdiensten und Festen ein.  

Hubertus von Lüttich war nach der Überlieferung Bischof von Lüttich und Maastricht. Wie im Mittelalter üblich zählte für Hubertus als Mitglied des Adels die höfische Jagd zu seinen Privilegien. Die Heiligenlegende hat mehrere Ursprünge und Variationen. Sie schildert, dass Hubertus ein besonders leidenschaftlicher Jäger war und es ihm an Achtung vor der Schöpfung fehlte, bis ihn die Begegnung mit einem Hirsch, der ein leuchtendes Kruzifix zwischen den Geweihstangen trug, zu einem Sinneswandel bewegte. In manchen Versionen der Legende wandelt er sich vom rücksichtslosen zum waidgerechten und maßvollen Jäger. In anderen Varianten wendet er sich gänzlich von der Jagd ab. Die Geschichten rund um den Heiligen Hubertus symbolisieren den Übergang von der antiken heidnischen zur christlichen Gesellschaft. Sie stehen zudem bis heute für die Mahnung zu einen achtsamen und dankbaren Umgang mit der Schöpfung und dem Reichtum der Natur.

 

Kesselgulasch und Lagerfeuer

 

In den Hubertusmessen wird Gottes Segen für die Jägerinnen und Jäger erbeten und an die waidgerechte und nachhaltige Jagd sowie an die Verpflichtung zur Hege und Pflege erinnert und daran, dass Tiere Mitgeschöpfe des Menschen sind. Der 3. November ist Hubertus Gedenktag, da an diesem Tag im Jahr 743 sterbliche Überreste von Hubertus von der Katholischen Kirche zur Reliquie erhoben wurden. Im Zusammenhang mit der Hubertuslegende und seinem Status als Schutzheiliger der Jagd steht das Brauchtum, das heute am Hubertustag gepflegt wird. Dazu zählen neben den eindrucksvollen Auftritten der Jagdhornbläser und den besonders geschmückten Kirchen auch die anschließenden Feste, bei denen sich Jägerinnen und Jäger, Gemeindeglieder und Gäste am Lagerfeuer, am Wildgulaschkessel, bei Glühwein oder am Grill begegnen und austauschen.

 

Einige beispielhaft ausgewählte Hubertusmessen und Hubertus-Veranstaltungen in den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern (vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen):



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