Nordkirchen-Delegation zur Visite im Kirchenkreis Mecklenburg Gewichtung in kirchlicher Arbeit verlagern

Von Christian Meyer

Austausch zwischen Vertretern der Nordkirche und des Kirchenkreises Mecklenburg in Güstrow

Foto: C. Meyer

16.03.2023 · Güstrow. „Den Blick mehr vom Evangelium her auf das Gelingende richten und sich dem einzelnen Menschen widmen“: Diese nötige Ausrichtung für kirchliche Arbeit wurde am Mittwoch (15. März) am Ende eines intensiven und fruchtbaren Austausches zwischen Vertretern der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche und des Kirchenkreises Mecklenburg von Propst Dirk Sauermann formuliert.

Anlass ist eine „Reise durch die Kirchenkreise“ bei der die Präses der Landessynode, Ulrike Hillmann, gemeinsam mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Bischöfin Kirsten Fehrs derzeit alle 13 Kirchenkreise besucht. Ziel ist, sich für den laufenden Zukunftsprozesses der Nordkirche „aus erster Hand zu informieren, Besonderheiten samt Unterschieden wahrzunehmen und Impulse aufzunehmen“, so Präses Hillmann. „Denn es wird in unserer großen Kirche nicht die gleichen Lösungen für alle geben. Wir brauchen flexible und keine festen Strukturen“, ergänzte Bischöfin Fehrs, die die Steuerungsgruppe des Zukunftsprozesses leitet.  

 

Unter der Überschrift „Stadt, Land, Kirche“ stellten Mitarbeitende aus verschiedenen Arbeitsbereichen und Handlungsfeldern authentisch ihren Kirchenkreis Mecklenburg vor. Besondere Herausforderungen sind die große Flächenausdehnung, die vielen und zumeist denkmalgeschützten Kirchen, die 620 kirchlichen Friedhöfe oder der demografische Wandel, der insbesondere der Propstei Neustrelitz seit Jahren einen Bevölkerungseinbruch beschert.

 

Zum anderen gibt es innovative Projekte, wie den Klimaschutzplan 2030, Stiftungen, die u.a. gezielt gemeinsame Vorhaben mit anderen zivilgesellschaftlichen Playern fördern, eine Vielzahl an niedrigschwelligen Angeboten für Mitglieder und Menschen aller Altersgruppen außerhalb der Kirche. Ebenso wichtig sind die vielfältigen Kooperationen mit dem Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis, durch die kirchliche Arbeit mehr Kraft gewinnt.

 

Die in Mecklenburg geschaffenen Steuerungselemente, wie der zentrale Stellenplan für den Kirchenkreis und die 202 Kirchengemeinden, die PfarrGemeindeHaus-Planung, die Gemeinschaft der Dienste oder Förderprogramme für Gemeindefusionen etc. fanden besondere Anerkennung und Aufmerksamkeit der Nordkirchen-Delegation, wie Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt betonte.

 

Zugleich wurden eine Reihe von Problemen angesprochen, wie das Spannungsfeld zwischen Denkmal- und Klimaschutz bei der Sanierung von Kirchen und Pfarrhäusern, die Notwendigkeit mehr Prädikantinnen und Prädikanten auszubilden und die Belastung der Pastorenschaft und der Mitarbeitenden durch Verwaltungsaufgaben zu vermindern.

 

Einig war sich die Runde, dass es „pragmatische Reformen im Sinne von Verschlankung und Entkrustung“ geben müsse, um die Hauptaufgabe der Kirche, die Verkündigung des Evangeliums, in den Vordergrund zu stellen, Ressourcen gezielt einzusetzen und Zuwendung nah bei den Menschen zu gestalten.

Quelle: ELKM (cme)



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