Pommersche Kirchenkreissynode beendet Haushalt für das Jahr 2022 beschlossen

Die Synode des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises tagte im Greifswalder KulturBahnhof.

Foto: PEK/S. Kühl

24.10.2021 · Greifswald. Die Pommersche Kirchenkreissynode hat am Sonnabend (23. Oktober) den Haushaltsplan für das Jahr 2022 in Höhe von rund 15,8 Millionen Euro sowie den darin enthaltenden Stellen- und den Pfarrstellenplan beschlossen. Die gemeinsame Projektstelle für die Arbeit mit Frauen wird fortgeführt. Zudem wurde auf der Tagung Pastor Tobias Sarx zum Propst mit Sitz in Stralsund gewählt.

Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie stehen dem Kirchenkreis im Vergleich zu früheren Prognosen rund zwei Millionen Euro weniger zur Verfügung. Eine Entwicklung, die sich voraussichtlich so in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Dank rechtzeitig ergriffener Sparmaßnahmen in Verbindung mit einer leichten Entspannung der wirtschaftlichen Lage ist nun aber wieder ein ausgeglichener Haushalt möglich geworden, der ohne strukturelle Eingriffe, sondern lediglich mit punktuellen Eingriffen in die Rücklagen auskommt. Zwar liege das Haushaltsvolumen noch immer deutlich unter dem vor der Pandemie prognostizierten, die Situation stelle sich nun aber besser als befürchtet dar, wie Hartmut Dobbe, kommissarischer Leiter der Finanzabteilung, erläuterte. Dies sei auch der beizeiten erfolgten Gegensteuerung zu verdanken. Die Synode hatte im Frühjahr viele Maßnahmen auf den Weg gebracht, die nun bereits Wirkung zeigen, sodass trotz des kleiner werdenden finanziellen Spielraums die vielfältigen Arbeitsbereiche im Kirchenkreis erhalten sowie Personalstellen gesichert werden können.  

 

Projektstelle für die Arbeit mit Frauen

 

Die Synode beschloss im Rahmen des Stellenplans, die gemeinsame Projektstelle für die Arbeit mit Frauen des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises und des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg unter den gleichen Rahmenbedingungen wie bisher in Höhe von einem Drittel einer 50-Prozent-Stelle als neue Projektstelle, finanziert durch Rücklagen, für sechs Jahre einzurichten. Dabei soll unter anderem ein Schwerpunkt darauf liegen, eine Schnittstelle zwischen der Arbeit mit Frauen und der Ehrenamtlichenbegleitung in Mecklenburg und Pommern zu entwickeln. Die Fortführung der Projektstelle mit Dienstsitz in Greifswald ist nicht zuletzt für die Weltgebetstagsarbeit von großer Bedeutung. Gleichzeitig ist die Beibehaltung der Stelle ein Zeichen der Wertschätzung des Kirchenkreises für die vielfältige Arbeit mit Frauen und die sich engagierenden Ehrenamtlichen in Mecklenburg und Pommern, die damit unterstützt werden. Die gemeinsame Projektstelle festigt zudem die unerlässliche Zusammenarbeit der Kirchenkreise im Sprengel Mecklenburg und Pommern weiter und stärkt die gemeinsame Stimme der beiden östlichen Kirchenkreise der Nordkirche. Mit dem Dienstsitz im Greifswalder Regionalzentrum gehe auch die Hoffnung einher, die Strahlkraft der Arbeit mit Frauen nach Pommern hinein zu verstärken, so Propst Gerd Panknin. Die Zuständigkeit der künftigen Stelleninhaberin für Mecklenburg werde dabei jedoch nicht vernachlässigt.

 

Ausbau der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird geprüft

 

Die Kirchenkreissynode bekannte sich in einem weiteren Beschluss zur Notwendigkeit eines stärkeren finanziellen und personellen Engagements in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Sinn einer zukunftsorientierten Investition. Damit folgte die Synode einem Beschlussvorschlag des Ausschusses für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Der Schlüssel für eine zukunftsfähige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liege in auskömmlichen Anstellungsverhältnissen von Mitarbeitenden, so der Beschluss der Synode. Der Ausschuss sprach zudem die Empfehlung aus, zur Unterstützung der gemeindepädagogischen Arbeit in jeder Propstei zwei zusätzliche Stellen einzurichten, die durch den Kirchenkreis finanziert werden sollen. Der finanzielle Umfang der Initiative umfasst jährliche Personalkosten in Höhe von 360.000 Euro zuzüglich der benötigten Sachkosten. Die Synode beauftragte den Kirchenkreisrat und den Finanzausschuss, bis zur Frühjahrssynode zu prüfen, wie diese Mittel zur Verfügung gestellt werden können.

 

Aktuelle Umgestaltungsprozesse aktiv gestalten

 

Vor der Beschlussfassung hatten die beiden Ausschussmitglieder Tabea Bartels und Anton Morgenstern eindringlich an die Synodalen appelliert, die Chance nicht verstreichen zu lassen, für qualifizierten Nachwuchs in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu sorgen. Gesellschaft und Kirche stünden aktuell vor gewaltigen Umgestaltungsprozessen, jedoch bestünde jetzt noch die Möglichkeit, diese Transformation aktiv zu gestalten. „Hochverbundene Kirchenmitglieder wachsen nicht auf Bäumen, sie entstehen durch gute Jugendarbeit“, so Jugendpastorin Tabea Bartels. Es müsse trotz und gerade angesichts sinkender Einnahmen in die Kinder und Jugendarbeit investiert werden, da diese nicht allein vom unverzichtbaren ehrenamtlichen Engagement getragen werden könne.

 

Wahl des Stralsunder Propstes und weitere Themen

 

Die Synode wählte Pastor Dr. Tobias Sarx zum Propst der Propstei Stralsund für den zehnjährigen Berufungszeitraum mit Beginn zum 1. Juni 2022. Er tritt die Nachfolge von Pröpstin Helga Ruch an, die zum 31. Mai 2022 in den Ruhestand geht. Weitere Tagungsordnungspunkte waren der Bericht von der 11. Tagung der II. Landessynode sowie die Nachwahlen für das Kuratorium der Bugenhagenstiftung und für den Ökumeneausschuss. Zudem sprachen die Synodalen über die Frühjahrssynode am 30. April 2022, die als Themensynode unter dem Titel „Schwerpunktsetzung der kirchlichen Arbeit im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis in der Nordkirche“ stattfindet. Ausgangspunkt ist dabei das Thesenpapier „Wohin des Weges“, das in den zurückliegenden Monaten in den Synodalausschüssen und im Kirchenkreisrat ausführlich diskutiert wurde. Die Synode wählte aus ihren Reihen die Mitglieder für eine Vorbereitungsgruppe.

 

Weitere Informationen und Bildergalerie: 8. Tagung der II. Kirchenkreissynode

Quelle: PEK (sk)