Gedenkgottesdienst für Leidtragende der Pandemie "Der Glaube hilft, mit Leid zu leben, ohne sich damit abzufinden"

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt entzündet Kerze

Foto: A. Klinkhardt

12.03.2021 · Schwerin. Gemeinsam erinnern – trösten – hoffen: Dafür bot der zentrale Gedenkgottesdienst im Land Mecklenburg-Vorpommern Raum. Eingeladen hatten ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie die Nordkirche und die katholischen Erzbistümer Hamburg und Berlin sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK MV).  Damit möglichst viele im Land und darüber hinaus mit feiern konnten, wurde er live auf YouTube übertragen. 

Den Gottesdienst hielten gemeinsam Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Bischof Tilman Jeremias (Sprengel Mecklenburg und Pommern), der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch und der Hamburger Erzbischof Dr. Stefan Heße. Manuela Schwesig, die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, entzündete eine Kerze der Hoffnung und sprach ein persönliches Wort.

 

Über eine Geschichte aus dem Matthäusevangelium predigten Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch: Jesus geht auf dem Wasser zu seinen Jüngern, deren Boot im nächtlichen Sturm zu kentern droht. Der Berliner Erzbischof griff die Erfahrung der Freunde Jesu auf, „die hilflos und ohnmächtig dem Unwetter auf dem See ausgesetzt waren: Nicht mehr weiter wissen, ratlos sein, ist auch die Erfahrung vieler Menschen heute in der Corona- Pandemie. Die Botschaft des Evangeliums aber lautet: Gott lässt uns in dieser Ratlosigkeit nicht allein. In unserem ‚nicht mehr weiterwissen‘ bleibt Gott an unserer Seite. In Christus teilt Gott die Dunkelheiten unseres Lebens mit uns. Er hält mit uns aus. Er löst die Ohnmacht und die Dunkelheit nicht auf, aber er lässt uns nicht allein.“

 

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt sagte in ihrem Predigtteil: „Der Glaube hat keine Patentrezepte bereit, was wir genau tun müssen, um unseren Lebensalltag zu gestalten oder um in einer Pandemie zu bestehen. Aber der Glaube hilft, angesichts des Unerklärlichen, auch und gerade angesichts von Leid und Trauer mit all dem zu leben, ohne sich damit abzufinden. Denn er verbindet sich mit der Hoffnung, dass Gott uns mit Leben überrascht. Immer wieder. Auch dort, wo wir es uns nicht vorstellen können.“ Sie fuhr fort: „Der Glaube hilft, auf die Liebe zu setzen. Auf Barmherzigkeit und Mitmenschlichkeit. Der Glaube hilft, das Leben nicht preis- und unser Miteinander nicht aufzugeben.“



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