Ostern verheißt Leben über den Tod hinaus Kirchengemeinden in MV bieten alternative Osterangebote in Zeiten der Corona-Pandemie

Bei der Aktion „Ostersteine“ werden Steine bunt bemalt und für andere Menschen als Zeichen der Freude und Hoffnung ausgelegt.

Foto: PEK

08.04.2020 · Rostock/Stralsund. Die Evangelischen Kirchengemeinden in MV gestalten in Zeiten der Corona-Pandemie die Karwoche und das Osterfest anders als sonst und laden zu ungewöhnlichen Angeboten ein. 

Ostern in Mecklenburg-Vorpommern: Die 233 Kirchengemeinden im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und die 152 Kirchengemeinden im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis haben viele Vorbereitungen für die Karwoche und Ostern getroffen. Doch wird es in diesem Jahr aufgrund des Kontaktverbots und des Verbots von Zusammenkünften zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht wie sonst die üblichen Gottesdienste und Andachten, Osterfeuer und Eiersuchen geben. Stattdessen gibt es eine Vielzahl anderer Angebote.
 
Pröpstin Britta Carstensen: Ausgang liegt in Gottes Hand
 
„Die diesjährige Karwoche wird im wahrsten Sinne des Wortes eine stille Woche“, sagt die mecklenburgische Pröpstin Britta Carstensen und skizziert: „Das öffentliche Leben liegt brach, wir können uns nicht frei bewegen. Die Ansteckungsgefahr durch das Corona-Virus bleibt weiterhin hoch. Und das Leid rückt näher als sonst.“ In Krankenhäusern und Pflegeheimen sei die Lage sichtlich angespannt. „Menschen sterben. Und jeder kennt jemanden, der sich zu Recht Sorgen um seine Zukunft macht. Weil der Betrieb geschlossen hat, weil die wirtschaftliche Existenz auf dem Spiel steht.“ Vor dieser Situation stellt sich die Frage, was jetzt Halt geben kann, was Hoffnung sein kann. Pröpstin Britta Carstensen versucht, vom Ostermorgen her zu denken und zu glauben. „Das ist und bleibt nicht nur in der Karwoche ein Aushalten, ein Wagnis. Denn der Ausgang liegt in Gottes Hand. Doch ich vertraue darauf, dass Gott auch in schweren Zeiten Wege weiß, die mir und anderen (noch) verschlossen sind. Und dass ich und andere sie mit seiner Hilfe finden und gehen können.“
 
Bischof Tilman Jeremias: Gottes Sohn ist den Menschen nah
 
Bischof Tilman Jeremias hat im Greifswalder Dom St. Nikolai eine Passionsandacht aufgezeichnet. Vor dem schwarz verhüllten Kreuz mit der Dornenkrone sagt er: „In diesen Tagen denken wir Christinnen und Christen in besonderer Weise an den Leidensweg Jesu, wie er verhaftet wurde, von den engsten Freunden verraten und verlassen, unschuldig verurteilt und schmerzvoll hingerichtet. Wir vergegenwärtigen uns den Leidensweg des Sohnes Gottes und merken, wie nah er ganz vielen Menschen weltweit gerade damit ist."



Weitere Nachrichten