Nordkirche Flüchtlingsbeauftragte appellieren an Innenminister

07.06.2019 · Hamburg/Kiel.

In einem offenen Brief fordern die Flüchtlingsbeauftragten der Nordkirche die Innenminister der Länder auf, mit ihren Beratungen auf der Innenministerkonferenz in Kiel ab Mittwoch (12. Juni) zu einer verbesserten Situation von Flüchtlingen in Deutschland beizutragen. "Die aktuellen gesetzgeberischen Initiativen und politischen Signale in der Asyl- und Flüchtlingspolitik erfüllen uns insgesamt mit großer Sorge", schreiben die Flüchtlingsbeauftragten der 13 Kirchenkreise und die landeskirchliche Beauftragte Dietlind Jochims.

In dem Brief werden drei beispielhafte Forderungen formuliert: Abschiebungen nach Afghanistan müssen aufhören. Aus ihrer Sicht sei es nicht zu verantworten, Menschen in eine nachweislich lebensgefährliche Situation abzuschieben, so die Verfasser. "Was sie stattdessen brauchen, ist eine sichere Perspektive in Deutschland und damit die Chance, sich hier ein Leben aufzubauen", hieß es. Außerdem fordern sie, dass Geflüchtete in Seenot immer gerettet werden müssen. "Die zunehmende Kriminalisierung ziviler Seenotrettung, den Abzug deutscher Schiffe aus der Mittelmeeroperation 'Sophia' und die Beendigung jeglicher EU-Rettungsoperationen auf dem Mittelmeer betrachten wir mit Unverständnis und großer Sorge."

Ziel müsse ein Zusammenleben in Vielfalt bleiben, schreiben die Flüchtlingsbeauftragten. "Seit einigen Jahren beobachten wir eine immer stärkere Polarisierung der Gesellschaft." In dem Brief bitten sie die Minister, mit ihren Entscheidungen eine Gesellschaft zu fördern, "in der Menschen unabhängig von ihrer Herkunft in Sicherheit, Frieden und Vielfalt zusammenleben".

Quelle: epd



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