Angebot der Kirchlichen Klimaschutzstiftung Erstes E-Auto in mecklenburgischer Kirchengemeinde rollt in Gresse-Granzin

Pastorin Johanna Montesanto (li.) blickt unter die Motorhaube des ersten E-Autos für Gemeindearbeit im Kirchenkreis Mecklenburg

Foto: ELKM/C. Meyer

25.10.2018 · Gresse/Boizenburg. In erfrischendem Hellblau tourt Pastorin Johanna Montesanto geräuschlos  durch das Gebiet der Kirchengemeinden Gresse-Granzin und Zweedorf (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Blau ist nämlich das nagelneue Elektro-Auto – das erste seiner Art für Gemeindearbeit im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg.

Hintergrund: Die Kirchliche Stiftung für Klimaschutz fördert den Umstieg auf CO2-neutrale Mobilität. „Für die notwendigen Ladestationen werden bis zu 100 Prozent der Kosten übernommen. Zudem werden drei Jahre lang mit bis zu 200 Euro die monatlichen Leasingraten für die Autos gefördert“, sagt Geschäftsführer Rüdiger Ost vom Kirchlichen EnergieWerk (KEW), die das Pilotprojekt umsetzt. Das Pilotprojekt sei so konzipiert, dass grundsätzlich der Betrieb eines E-Autos finanziell günstiger ist als der Betrieb eines fossilen Kraftfahrzeugs.

Ein Angebot, das den Kirchengemeinderat von Pastorin Montesanto überzeugte:  „Der Impuls kam im vergangenen November von unserer Pastorin selbst. Wir haben eigens ein Mobilitätsausschuss eingesetzt, der alles prüfte bevor wir im Kirchengemeinderat grünes Licht für das perfekt zugeschnittene Angebot gaben“, sagt Vorsitzende Karola Heldt und verweist auf ihren Ehemann, der Mitglied im Mobilitätsausschuss ist. „Förderung ist natürlich ein Zauberwort“, sagt Gunther Heldt augenzwinkernd und ergänzt: „Dennoch stellten wir die Daten über die jährlich gefahrenen Kilometer und die erstatteten Fahrtkosten zusammen, rechneten alles gegen und mussten ebenso klären: Wie finanzieren wir dies sechs Jahre lang, bei einer nur dreijährigen Förderung? Wo soll die Elektro-Tankstelle hin? Ist der Leasingvertrag okay? Welches Fahrzeug soll es sein und nicht zuletzt in welcher Farbe?“

Reichweite zirka 300 Kilometer

Unterm Strich liegen die Kosten für das E-Auto tatsächlich unter denen des früheren benzinbetriebenen Fahrzeugs. Und so steigt Pastorin Montesanto seit einigen Wochen in einen Renault Zoe und freut sich jedes Mal über den „Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung“. Sie ist überzeugt: „Für Kirchengemeinden mit mehreren Standorten und keinen Radwegen in der Region ist ein E-Auto eine echt gute Alternative.“ Im neuen Dienstwagen der Kirchengemeinde, der auch privat von ihr genutzt werden dürfe, können gut vier Personen mitgenommen werden. In wenigen Stunden oder über Nacht werden die Batterien unter dem Carport mit 100 Prozent Öko-Strom aufgeladen. „Von der Metropolregion Hamburg konnten wir ebenfalls einen Zuschuss für das innovative Projekt einwerben, da wir noch eine Stromzuleitung vom Pfarrhaus zur Wallbox verlegen mussten“, freut sich Gunther Heldt. Mit der realistischen Reichweite von 300 Kilometern komme die Pastorin gut im Gemeindegebiet herum. „Immerhin zählen wir insgesamt neun Kirchen und sieben Friedhöfen in unseren beiden Gemeinden“, skizziert Johanna Montesanto.  Daher sei es beruhigend, dass es auch in Lauenburg, Zarrentin und anderswo Ladestationen gibt. Mit dem Kabel können die Akkus übrigens an allen öffentlichen und privaten Ladesäulen angeschlossen werden.

Netz von Ladestationen wächst

Außer in Gresse-Granzin gibt es laut KEW-Geschäftsführer Rüdiger Ost ebenso  Ladestationen in der Kirchengemeinde Hagenow, auf dem Rostocker Michaelshof, am Haus der Kirche in Güstrow sowie eine Doppelladebox bei der Kirchenkreisverwaltung in Schwerin. Jeweils eine Ladesäule wird derzeit in den Kirchengemeinden Brunow und Kröpelin errichtet. Ost: „Mit weiteren Gemeinden und Einrichtungen sind wir zudem im Gespräch für Ladestationen und den Umstieg auf E-Autos“. So leistet der Kirchenkreis Mecklenburg auch in diesem Feld einen Beitrag zu seinen Klimaschutzzielen und unterstützt das Klimaschutzgesetz der Nordkirche mittels  diese spätestens im Jahr 2050 CO2-neutral zu sein will. Die Kirchengemeinden Gresse-Granzin und Zweedorf haben ihren ersten Schritt getan.

Quelle: ELKM (cme)



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