31. Oktober Reformationsempfang der Nordkirche mit rund 170 Gästen in Greifswald

Nordkirchen Landesbischof Gerhard Ulrich, Justizministerin Katy Hoffmeister und Weihbischof Dr. Matthias Heinrich.

Fotos: A. Klinkhardt

01.11.2018 · Greifswald. Mit einer Geistlichen Besinnung im Greifswalder Dom St. Nikolai und einem festlichen Empfang im Pommerschen Landesmuseum feierte die Nordkirche am 31. Oktober den Reformationstag.

Landesbischof Gerhard Ulrich hielt den Festvortrag, seine Kollegen im Sprengel Mecklenburg und Pommern, Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit und Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn, feierten eine Andacht im Dom. Bischof Abromeit predigte zu einem Vers aus dem Galaterbrief des Paulus: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“. Dabei beschrieb er, wie eine erstrebte unbegrenzte individuelle Freiheit tatsächlich zu Angst und Unfreiheit führe. Dagegen habe Martin Luther vor 500 Jahren in den Schriften des Paulus eine ganz andere Art von Freiheit wiederentdeckt, nämlich die ‚Freiheit eines Christenmenschen‘: „Die Freiheit, zu der ich durch Jesus Christus befreit werde, bedeutet nicht, dass ich machen kann, was ich will. Vielmehr ist derjenige, der immer nur das tut, was er will, zutiefst versklavt durch sein eigenes Ich. Er droht, der Wolf des Menschen zu werden. Frei bin ich nicht nur für mich, sondern gerade dann, wenn ich auch für andere frei bin. Darum gehören die herrschaftliche Freiheit und der Dienst für den Nächsten zusammen.“ Die Andacht begleitete Landeskirchenmusikdirektor Frank Dittmer an der Orgel und das FrauenChorEnsemble St. Nikolai aus der Universitäts- und Hansestadt.

"Für ein besseres Miteinander"

Für die Nordkirche begrüßte Dr. Andreas Tietze, der Präses der Landessynode, die Gäste des Empfangs im Pommerschen Landesmuseum. Tietze hob hervor, dass der Reformationstag eine allgemeine gesellschaftliche Bedeutung gewinnen müsse: „Als gesetzlicher Feiertag wird dem Reformationstag eine Bedeutung zugesprochen, die über das traditionell kirchliche Interesse an diesem Termin weit hinausgeht. Dieser Tag kann seine gesellschaftliche Bedeutung dadurch gewinnen, dass für die heutige Zeit relevante Aspekte der Reformation thematisiert und diskutiert werden.“ Als Beispiel nannte der Präses die Behauptung der Würde des einzelnen Menschen, ein bereits für Luther wichtiges Anliegen. Tietze: „Wenn in unseren Tagen Menschen, die in Deutschland eine Zuflucht suchen und eine Existenz aufbauen wollen, diffamiert und ausgegrenzt werden, ist der Reformationstag eine Gelegenheit, dies zum Thema zu machen und für ein besseres Miteinander und eine gesellschaftliche Erneuerung im Sinne unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung einzutreten.“



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