Auszeichnungen Theologin mit Genderpreis 2017 der Uni Greifswald geehrt

11.02.2018 · Greifswald.

 Die Theologin Nicole Rupschus ist für ihre Promotionsarbeit "Frauen in Qumran" mit dem Genderpreis 2017 der Universität Greifswald ausgezeichnet worden. Wie die Hochschule am Freitag mitteilte, wurde die mit 500 Euro dotierte Ehrung bereits am Donnerstag (8. Februar) verliehen. Der Genderpreis geht an exzellente wissenschaftliche Arbeiten, die die Geschlechterperspektive in besonderer Weise berücksichtigen. Für den Genderpreis 2017 waren acht Bewerbungen bei der Gleichstellungsbeauftragten der Universität eingegangen.

Die Promotionsarbeit von Nicole Rupschus (geboren 1984) liefere eine neue Sichtweise auf das Frauenbild in Qumran, hieß es. Qumran ist eine wichtige Ausgrabungsstätte im Westjordanland, nahe dem Toten Meer. Die Theologin verfolge mit ihrer Arbeit einen neuartigen Ansatz, da sie materiale sowie textliche Perspektiven kombiniert darstelle. Sie habe erstmalig frauenrelevante Texte, Historie und Literatur in Beziehung zueinander gesetzt.

Ferner beziehe die Wissenschaftlerin Stellung zu den gefundenen Frauen- und Kinderskeletten des Friedhofes von Khirbet Qumran. Aus den archäologischen Quellen ziehe sie unter anderem den Schluss, dass Qumran weder eine Männergesellschaft war noch eine asketisch-zölibatäre Gemeinschaft.

Frauen und Kinder seien durchaus in die Qumran-Hierarchie eingebunden gewesen. Familiäre Strukturen schienen der Normalfall gewesen zu sein. Frauen sei ein Zeugnisrecht gegen Männer nicht nur eingeräumt worden, sondern dieses sei sogar eingefordert worden. Mit ihrer Arbeit leiste Rupschus einen wesentlichen Beitrag zur historischen Frauen- und Qumranforschung, hieß es.

Quelle: epd