Gedenkstätte auf Gräberfeld in Züssow eingeweiht Heimat für Heimatlose

Pastor Dr. Ulf Harder während der Einweihung der neu gestalteten Gedenkstätte auf dem Flüchtlingsfriedhof in Züssow.

Foto: Udo Hamann

08.12.2018 · Züssow. Die Gedenkstätte auf dem Gräberfeld in Züssow, auf dem zum Ende des Zweiten Weltkriegs 124 Flüchtlinge ihre letzte Ruhestätte fanden, wurde nach umfassender Neugestaltung eingeweiht.

Mit einer Andacht am Volkstrauertag wurde in Züssow die neu gestaltete Gedenkstätte auf dem Flüchtlingsfriedhof eingeweiht. Insgesamt 124 Flüchtlinge, darunter viele Kinder, wurden in Züssow in den Jahren 1945 und 1946 beigesetzt. Viele von ihnen starben entkräftet und unterernährt an Krankheiten wie Diphtherie und Typhus. Die Flüchtlinge angemessen zu beerdigen und ihnen eine würdige Ruhestätte zu geben, sei ein Werk der Barmherzigkeit seitens der Züssower gewesen, so Pastor Dr. Ulf Harder während der Andacht. Der Flüchtlingsfriedhof befindet sich im nordwestlichen Teil des Züssower Friedhofs. Beerdigt wurden hier neben den an Krankheiten und Erschöpfung gestorbenen Flüchtlingen auch solche, die während der Flucht Opfer von Tieffliegerangriffen wurden.

Neues Eichenkreuz steht auf dem Gräberfeld

In den Nachkriegsjahren und weit darüber hinaus fanden an dem Gräberfeld regelmäßig an Christi Himmelfahrt Gottesdienste zum Gedenken an die verstorbenen Flüchtlinge statt. Engagierte Züssower Einwohner, Konfirmandengruppen der Kirchengemeinde und Mitarbeitende der Züssower Diakonie haben in den zurückliegenden Jahrzehnten diese Gedenkstätte gepflegt und erhalten. Aufgrund dieser Tradition sei es der Kirchengemeinde Züssow-Zarnekow-Ranzin wichtig gewesen, die Flüchtlingsgräberstätte, die im Laufe der Zeit durch Wind und Wetter gelitten hatte, wieder instand zu setzen, so Ulf Harder.



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