Baumpaten für Streuobstwiese im Pfarrgarten Ranzin gesucht Pommerscher Schneeapfel sucht Paten

Baumpatin Jana Schulz und Sebastian Weiland vom Verein „Kunst und Natur“ freuen sich, dass an einem der jüngst gepflanzten jungen Bäume ein prächtiger Apfel gedeiht.

Foto: PEK/S. Kühl

24.10.2017 · Ranzin. In Ranzin arbeiten ein Verein und die örtliche Kirchengemeinde Hand in Hand an der Pflanzung einer Streuobstwiese und deren gemeinsamer Nutzung als naturnaher Erlebnisgarten mit seltenen regionalen Sorten. Interessierte, Einheimische und Gäste, können für die jungen Bäume Patenschaften übernehmen. Ein öffentliches Garten-Picknick mit Baumpflanzung findet am 28. Oktober statt.

Wer aus Richtung der Bundesstraße 111 kommend – die von der A20 zur Insel Usedom führt – in den kleinen Ort Ranzin fährt, sieht gleich hinter dem Ortseingang auf der rechten Seite den Kirchturm über dicht stehende Bäume lugen. Unmittelbar davor breitet sich eine saftig-grüne Wiese aus, auf der zahlreiche frisch gepflanzte Bäume wachsen. „Wie eine grüne Einladung wirkt diese Obstwiese“, meint Franziska Schwahn, Vorsitzende des Vereins „Kunst und Natur“ und blickt über die duftenden Gräser, die sich im leichten Wind wiegen. Der Verein hat in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Züssow-Zarnekow-Ranzin unter dem Titel „Streuobstwiese im Pfarrgarten“ ein naturnahes Vorhaben gestartet. „Wir waren auf der Suche nach einem passenden Ort für unser Streuobst-Projekt“, sagt Sebastian Weiland, zweiter Vorsitzender des Vereins, der sich auch ehrenamtlich in der Kirchengemeinde engagiert. Dabei sei ihm die Wiese in unmittelbarer Nähe der Kirche aufgefallen. Die Kirchengemeinde war von der Idee begeistert, daher sei der Verein nun zwar Pächter des Gartens, doch habe die Pachtsumme eher symbolischen Charakter.
 
Garten, Kirche und Begegnungszentrum bilden Einheit
 
Der ursprüngliche „echte“ Pfarrgarten befindet sich rund fünfzig Meter von der neuen Streuobstwiese entfernt. Große Teile werden von einem Pächter wunderbar gepflegt, andere Bereiche sind verwildert und kaum noch als Garten zu erkennen. „Jetzt wollen wir auch diesen originalen Pfarrgarten wieder erlebbar machen und mit jungen Bäumen bepflanzen. Zunächst haben wir uns aber für eine neue Wiese entschieden und ganz von vorn angefangen“, erklärt Sebastian Weiland. Den Titel Pfarrgarten soll die neue Streuobstwiese dennoch tragen, denn schließlich sei es Kirchenland und bilde mit der Kirche, dem Friedhof und einem im vergangenen Sommer neu eingeweihten Begegnungszentrum eine Einheit, sind sich die Verantwortlichen in Verein und Kirchengemeinde einig. Das Begegnungszentrum konnte mit ILERL-Mitteln und die Streuobstwiese überwiegend mit LEADER-Mitteln realisiert werden, also mit Fördergeld aus dem Entwicklungsprogramm für ländliche Räume der Europäischen Union. Auch das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung fördern das Streuobst-Projekt als Teil der Umweltbildungsmaßnahmen.
 
Biologische Vielfalt wird mit allen Sinnen erlebbar
 
„Auf der Streuobstwiese im Pfarrgarten Ranzin wollen wir alte Obstsorten sammeln, so dass nach und nach ein Schaugarten für regionaltypische Sorten entsteht“, so Sebastian Weiland. Nach den bisherigen Planungen sollen hier rund 75 Bäume mit bis zu 100 Obstsorten wachsen, die eine heute kaum noch bekannte Vielfalt präsentieren. Ein Teil des Projekts sind auch die Kartierung und eine Bestandsaufnahme der noch vorhandenen Obstsorten in der Region. „Es geht uns darum, die biologische Vielfalt zu erhalten und mit allen Sinnen erlebbar zu machen“, fasst Sebastian Weiland zusammen. Um Einheimischen und Gästen diese Vielfalt näher zu bringen, wird es künftig regelmäßige Informationsveranstaltungen und Feste geben. „Dann werden Säfte verkostet oder Kinder und Erwachsene können lernen, wie Trockenobst hergestellt wird“, nennt der Vereinsvorsitzende nur zwei der vielen Ideen für künftige Aktivitäten auf der „Streuobstwiese im Pfarrgarten“.
 
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