Katholische Kirche Alt-Weihbischof Jaschke besorgt über Vereinsamung der Pfarrer
13.02.2017 · Hamburg.Der ehemalige Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke (75) hat sich besorgt über die Vereinzelung der Pfarrer gezeigt. Früher lebten in den Pfarrhäusern noch mehrere Personen wie Kaplan oder Haushälterin, sagte Jaschke der "Neuen Kirchenzeitung". "Man ging sich zwar auch mal auf die Nerven, aber war eine soziale Einheit." Heute führten Priester oft ein Single-Dasein. "Das Leben aus Mikrowelle und Tiefkühltruhe, abends eine Flasche Bier vor dem Fernseher, das ist kulturlos."
Er habe die Sorge, dass die neuen katholischen Großgemeinden im Erzbistum einen Priester "menschlich und spirituell" überfordern könnten, sagte Jaschke. Ein Priester gehöre eigentlich als Seelsorger in die Gemeinde. "Wenn er nur noch 'Chef' ist, dann verändert sich auch für den Priester die Situation." Die Erlaubnis zur Heirat würde das Problem nach den Worten Jaschkes nicht lösen. Es fehlten Modelle des gemeinschaftlichen Lebens. Das müsse nicht die Form des Klosters sein, aber es müssten neue Gemeinschaftsformen gefunden werden.
Jaschke feiert am 19. Februar (10 Uhr) mit einem Festgottesdienst im Hamburger Mariendom sein 50-jähriges Priesterjubiläum. Er war im Oktober 2016 in den Ruhestand getreten. Am vergangenen Donnerstag war der Schweriner Propst Horst Eberlein (66) als neuer Weihbischof vorgestellt worden.
Quelle: epd