Kirchengemeinden in MV laden zu "Lebendigen Adventskalendern“ ein Miteinander auf Weihnachten vorbereiten

Kinder klopfen an die Tür eines „Lebendigen Adventskalenders“.

Foto: epd-bild/Thomas Steinbrück/q-ARTus e.V

01.12.2017 · Stralsund/Rostock. Am Sonntag (3. Dezember) ist der Erste Advent: Die erste Kerze leuchtet dann auf dem geschmückten Adventskranz. Bereits seit dem heutigen Freitag wird jeden Tag bis zum Heiligabend ein Türchen am Adventskalender geöffnet. Eine besondere Form dieses Brauchs ist der „Lebendige Adventskalender“.

Dabei stehen das Miteinander, die Begegnung und das gemeinsame Vorbereiten auf Weihnachten, auf die Ankunft Gottes in der Welt, im Mittelpunkt. Bei den „Lebendigen Adventskalendern“ begegnen sich Menschen vor den geschmückten Fenstern oder Türen verschiedener Gastgebender. Dort wird gemeinsam gesungen, Geschichten oder Gedichte sind zu hören. Oft werden die unterschiedlich gestalteten kleinen Feiern durch das Verteilen weihnachtlichen Backwerks und den Ausschank von Tee oder Glühwein ergänzt.
 
Adventskalender werden mit Spannung erwartet
 
Wie in den Vorjahren beteiligen sich wieder zahlreiche Kirchengemeinden im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg an dieser vorweihnachtlichen Aktion und laden die Menschen zu „Lebendigen Adventskalendern“ ein. Auch die Evangelische Kirchengemeinde Strasburg ist in diesem Jahr wieder dabei. „Viele Strasburgerinnen und Strasburger freuen sich schon auf die Adventszeit und natürlich auf unseren ‚Lebendigen Adventskalender‘. Ich bin gespannt, was sich in diesem Jahr hinter den vielen Türchen verstecken wird“, sagt Pastor Manfred Hojczyk und wünscht eine gesegnete Adventszeit. Los geht es in Strasburg, abgesehen von den Adventssonntagen, in der Regel um 18 Uhr. Neben Familien und Einzelpersonen laden unter anderem die Evangelische Kita, das städtische Museum, Geschäfte und verschiedene Chöre ein.
 
Vielfalt der Gastgebenden und jede Menge Musik
 
Die Evangelische Kirchengemeinde Anklam hat ihr Programm für den „Lebendigen Adventskalender“ unter anderem auf Facebook veröffentlicht. Dort sind die einzelnen Treffpunkte und Stationen zu finden. „Wir haben in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt mit der Aktion ‚Anklam singt‘. Jeden Freitag laden wir zum gemeinsamen Singen an besonderen Orten ein“, so Pastorin Petra Huse. „Wir starten mit einem großen Mitmach-Konzert am 1. Dezember um 17 Uhr in St. Marien. Die Chöre der St.-Marien-Kantorei und Instrumentalisten laden zum gemeinsamen Singen alter und neuer Advents- und Weihnachtslieder ein.“ Der „Lebendige Adventskalender“ findet täglich von Montag bis Sonnabend um 17 Uhr bei Institutionen, Vereinen und Privatpersonen in Anklam statt. Beteiligt sind neben Anklamer Familien unter anderem die Evangelische Schule, der Demokratiebahnhof, der Bürgermeister und die katholische Gemeinde.
 
Gemeinschaft und gegenseitige Besuche stehen im Mittelpunkt
 
Die Evangelischen Kirchengemeinden Ahlbeck und Heringsdorf-Bansin auf der Insel Usedom veranstalten zum sechsten Mal einen „Lebendigen Adventskalender“. Ab heute, 1. Dezember, öffnet sich in den Kaiserbädern an jedem Abend bis Weihnachten meist um 18 Uhr eine Tür. Die teilnehmenden Familien, Hotels, Geschäfte, Schulen, Senioreneinrichtungen und Kliniken haben eine Zahl ins Fenster gehängt, die den entsprechenden Tag anzeigt. Los geht es heute auf dem Ahlbecker Weihnachtsmarkt. „Sich gegenseitig zu besuchen und miteinander die Adventszeit zu besingen, ist Anliegen dieser Aktion“, sagt Kantor Martin Seimer, der den „Lebendigen Adventskalender“ vor Ort ins Leben gerufen hat und ihn alljährlich organisiert. Bei den verschiedenen Gastgebenden wird mit Gitarrenbegleitung gesungen und es ist eine weihnachtliche Geschichte zu hören. Nach einer guten Viertelstunde klingt das Adventssingen vor der Haustür mit einem Segen aus. Danach gibt es oft noch Weihnachtsgebäck sowie Tee oder Glühwein zum Aufwärmen. Wie in den Vorjahren ist Martin Seimer meistens dabei und hat auch wieder sein kleines Adventskalender-Tagebuch im Gepäck.
 
Innehalten in aller Adventsgeschäftigkeit
 
„Bis zum 21. Dezember öffnen Abend für Abend Menschen und Einrichtungen ihre Türen und ein ,Fenster‘ zum kurzen Innehalten in aller Adventsgeschäftigkeit“, sagt Pastorin Pirina Kittel von der Evangelischen Kirchengemeinde Klütz. „Der Advent beginnt mit seinem besonderen Charme: mit Kerzen und Liedern, mit Zeitnot und Geschäftigkeit. Wie schön ist es, zwischendurch auch mal innezuhalten - deshalb öffnen wir ,alle Jahre wieder‘ unsere ,anderen‘ Adventsfenster.“ Lied und Gebet eröffnen jeweils den Abend, danach hören, sehen oder gestalten die Gäste - je nachdem, was die Einladenden vorbereitet haben. Nach 30 Minuten wird noch gemeinsam gesungen und es gibt ein Segenswort.
 
Advent im Carport, im Garten oder im Stall
 
Ungewöhnliche Treffpunkte erwarten Teilnehmende des „Lebendigen Adventskalenders“ in der Evangelischen Kirchengemeinde Prohn vom 4. bis 20. Dezember jeweils um 17 Uhr. „Verschiedenste Institutionen machen mit: das Vorpommernhus in Klausdorf, der Blumenladen Primelpott in Prohn und die Seniorenwohnanlage Prohn, viele Privatpersonen mit interessanten Orten, wie ihrer Wohnung, der Gartensparte, dem Carport oder dem Stall“, kündigt Pastorin Mechthild Karopka an. „Ein Höhepunkt ist sicher wieder die Tür mit der Nummer 16. Dann findet das Weihnachtskonzert in der Kirche statt.“ Auch in der Evangelischen Kirchengemeinde Beggerow sind im Advent von Montag bis Freitag an geschmückten Fenstern Zahlen des jeweiligen Dezembertages zu finden. Dort öffnet sich dann von 16 bis 18 Uhr die Tür für jedermann. Was dort zu finden ist, bleibt bis dahin, wie bei Adventskalendern üblich, geheim. Doch die verborgene Überraschung könnte zum Beispiel ein gedeckter Kaffeetisch, ein Spiel, gemeinsames Adventsbasteln oder eine Plätzchenbäckerei sein.
 
Reichtum adventlicher Veranstaltungen in den Kirchengemeinden
 
Auch neben den „Lebendigen Adventskalendern“ gibt es in den Kirchengemeinden in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche vorweihnachtliche Angebote und Veranstaltungen. Am ersten Adventssonntag, 3. Dezember, laden die Christophorus-Kirchengemeinde Laage und die Stadt in gewohnter Weise ein zu einem bunten adventlichen Markttreiben in stimmungsvoller Atmosphäre rund um den Pfarrhof und den Ziegenmarkt. In der Christuskirche der Evangelischen Christus-Kirchengemeinde Greifswald gibt es mit dem rund 30-minütigen „Adventsliedersingen im Kerzenschein“ an den Adventsmittwochabenden, am 6., am 13. und am 20. Dezember, jeweils um 18 Uhr ein offenes Angebot zur Besinnung in der Adventszeit. Es werden nicht nur Lieder gesungen, sondern auch Texte und kleine Geschichten gelesen. Meist gebe es im Anschluss noch eine kleine lockere Runde bei Tee und Adventsgebäck, so Pastorin Käthe Lange.

Quelle: PEK/ELKM (sk/cme)



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