Entwicklungspolitische Geldanlagen Ethik-Genossenschaft Oikocredit im Norden weiter gewachsen

05.04.2017 · Hamburg.

Ethische Geldanlagen sind in Norddeutschland weiter gefragt: Die entwicklungspolitische Genossenschaft Oikocredit hat 2016 in ihrem Förderkreis Norddeutschland eine Anlagesumme von 38,1 Millionen Euro erreicht - eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 10,2 Prozent, wie der Förderkreis in Hamburg mitteilte. Das Kapital dient dazu, Kleinstunternehmer und Genossenschaften in Entwicklungsländern mit Krediten zu unterstützen.

2.125 norddeutsche Mitglieder hatten Ende 2016 Einlagen bei Oikocredit, 80 mehr als ein Jahr zuvor. Neben Privatpersonen aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind auch Kirchengemeinden und Kirchenkreise beteiligt. Statistisch hat jedes Mitglied eine Einlage von knapp 18.000 Euro.

Angelegt wird das Geld über den Förderkreis bei der internationalen Kreditgenossenschaft Oikocredit im niederländischen Amersfoort. Von dort geht das Geld an mehr als 800 Partnerorganisationen in 70 Ländern. Damit sollen Arbeitsplätze geschaffen, die ländliche Entwicklung gefördert und der Weg in die wirtschaftliche Eigenständigkeit unterstützt werden. Etwa die Hälfte des Kapitals stammt aus Deutschland.

International hat Oikocredit das finanzielle Engagement im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gesteigert. Fast die Hälfte der Finanzierungen fließt nach Lateinamerika, Afrika ist mit 18 Prozent beteiligt. Nur 4,5 Prozent der Kredite wurden nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr verzögert getilgt. Der komplette Ausfall betrug über die Jahre hinweg nur 1,1 Prozent.

Anleger können sich ab 200 Euro über einen der acht deutschen Förderkreise beteiligen. Die Dividende lag im vorigen Jahr bei zwei Prozent. Oikocredit wurde 1975 auf Initiative des Ökumenischen Rats der Kirchen gegründet.

Quelle: epd



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