Miteinander auf Weihnachten vorbereiten Kirchengemeinden in MV laden zu "Lebendigen Adventskalendern" ein

"Lebendiger Adventskalender" unter dem Carport vor dem Haus (Symbolbild)

Foto: epd

25.11.2016 · Stralsund/Rostock. An diesem Sonntag (27. November) ist der 1. Advent: Die erste Kerze leuchtet auf dem geschmückten Adventskranz und ab dem kommenden Donnerstag (1. Dezember) wird jeden Tag bis zum Heiligabend ein Türchen am Adventskalender geöffnet. Eine besondere Form dieses Brauchs ist der „Lebendige Adventskalender“.

Dabei stehen das Miteinander, die Begegnung und das gemeinsame Vorbereiten auf Weihnachten, auf die Ankunft Gottes in der Welt, im Mittelpunkt. Bei den „Lebendigen Adventskalendern“ begegnen sich Menschen vor den geschmückten Fenstern oder Türen verschiedener Gastgebender. Dort wird gemeinsam gesungen, Geschichten oder Gedichte sind zu hören. Oft werden die unterschiedlich gestalteten kleinen Feiern durch das Verteilen weihnachtlichen Backwerks und den Ausschank von Tee oder Glühwein ergänzt.

Drinnen und draußen Gesang und Punsch

Wie in den Vorjahren beteiligen sich zahlreiche Kirchengemeinden im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg an dieser vorweihnachtlichen Aktion und laden die Menschen zu „Lebendigen Adventskalendern“ ein. Die Johannes-Gemeinde in Greifswald gestaltet zum vierten Mal diese besondere Art, den Advent zu erleben. „Unser Format ist offen für alles; Gesang, Punsch, Andacht, drinnen, draußen, nachmittags, abends oder an den Adventssonntagen“, so Kirchengemeinderat Thomas Reinniger, der auch Mitglied des Vorbereitungsteams des „Lebendigen Adventskalenders“ in der Johannes-Gemeinde ist. Im Foyer der Johanneskirche hängt ein Adventskalender mit aufklappbaren Türchen, in den sich eintragen kann, wer einen Tag des „Lebendigen Adventskalenders“ gestalten möchte.

Ein Tagebuch wandert mit

Die Kaiserbäder-Kirchengemeinden auf der Insel Usedom veranstalten zum fünften Mal einen „Lebendigen Adventskalender“, der in der Adventszeit täglich um 18 Uhr vor einer Haustür als öffentliches Weihnachtsliedersingen stattfindet. Kantor Martin Seimer hatte 2012 die Idee zu diesem gemeinsamen musikalischen Advent der Kirchengemeinden Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. „Inzwischen ist daraus eine auch bei der Kommune geschätzte Aktion geworden, innerhalb derer auch Hotels, eine Arzt- oder Anwalts-Praxis sowie der Bürgermeister privat als Gastgebende vorkommen“, so der Kantor. Unterstützt wird der Gesang dabei zum Teil vom Posaunenchor, vom Singkreis und Flötenkreis oder von einer Gitarrenbegleitung. Bis zu 40 Teilnehmende kommen zu den abendlichen Treffen. Eine Besonderheit ist das Tagebüchlein, das jeden Abend dabei ist, und in dem sich die Teilnehmenden eintragen und Fotos der vorangegangenen Abende betrachten können.

Neues Logo weist Weg zu 24 Adventskalender-Orten

Zum fünften Mal gibt es den „Lebendigen Adventskalender“ in Bad Doberan. Dabei laden 24 verschiedene Institutionen und Familien zu sich in die Stube ein, es wird etwas gegessen und getrunken, gesungen und erzählt. Den Anfang macht am 1. Dezember der Kinder- und Jugendausschuss der Evangelisch-Lutherischen Münstergemeinde Doberan. Los geht es um 18 Uhr im Klosterweg 1b. „Wir haben sogar ein neues Logo für die Veranstaltung“, berichten die Organisatorinnen Steffi Molkentin und Korinna Lembke. Dieses stilisiert ein geöffnetes Fenster und im Hintergrund ist das Panorama der Münsterstadt mit Dom, Gymnasium und anderen markanten Gebäuden zu sehen. Neu ist zudem ein Adventsliederbuch. „Damit kommen wir dem Wunsch vieler Teilnehmenden aus den vergangenen Jahren nach“, so Korinna Lembke.

Advent im Carport oder im Kuhstall

In der Kirchengemeinde Semlow-Eixen steht der diesjährige „Lebendige Adventskalender“ ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag zwischen dem Ersten und Vierten Advent laden Gastgebende aus der Gemeinde um 18 Uhr zu sich auf den Hof, unter das Carportdach oder sogar in einen modernen Kuhstall ein. In diesem Jahr begleitet der Kanon „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht, es hat Hoffnung und Zukunft gebracht“ jeden Adventsabend. Damit möchte das Vorbereitungsteam besonders auf das Reformationsjubiläum hinweisen. „Durch die Bibelübersetzung von Martin Luther kann seitdem jeder Gottes Wort selbst lesen und verstehen. So ist Licht ins Dunkel von Tradition und Überlieferung gekommen. Vielen haben die Bibeltexte in Not und Ängsten, Trost und Halt gegeben“, sagt Pastor Jens Haverland, der zum Auftakt am 28. November in Eixen selbst einer der Gastgebenden ist.



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