US-Präsidentenwahl Gauck blickt besorgt auf US-Wahl - Käßmann ruft zur Stimmabgabe für Clinton auf

Clinton gegen Trump: Es wird eng zwischen den Kandidaten

Foto: PEK/M. Tuve

07.11.2016 · Hamburg/Berlin.

Bundespräsident Joachim Gauck sieht der US-Präsidentenwahl angespannt entgegen. "Beim Blick nach Washington bin ich besorgt", sagte er im "Spiegel"-Interview im Hinblick auf einen möglichen Wahlsieg des Republikaners Donald Trump. "Wir können nicht sagen, was von einem Präsidenten Donald Trump zu erwarten wäre", zitierte ihn das Nachrichtenmagazin online.

"Das halte ich - zusammen mit vielen Menschen in den USA und bei uns - für ein Problem", sagte Gauck. Die Unberechenbarkeit sei Anlass zur Sorge. Er setze aber darauf, dass die amerikanische Demokratie auch künftig tragen werde. Jüngste Umfragen sagen bei der Wahl am 8. November ein knappes Rennen zwischen Trump und der Demokratin Hillary Clinton voraus.

Käßmann warnt vor der "Willkür eines Donald Trump"

Auch Margot Käßmann, die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), warnte vor der "Willkür eines Donald Trump". Sie appellierte in der "Bild am Sonntag" an die US-Bürger, ihre Stimme nicht dem Republikaner zu geben. "Es kann doch nicht möglich sein, dass ein Mann, der sich rühmt, jeder Frau zwischen die Beine fassen zu dürfen, Präsident der Vereinigten Staaten wird!", schrieb die Theologin. "Ein Mann, der meint, Atomwaffen seien nun einmal da, sie einzusetzen."

Im Falle eines Siegs von Trump sieht Norbert Röttgen (CDU), der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, die Beziehungen zu den USA unter Spannung. "Für das deutsch-amerikanische Verhältnis wäre eine Wahl von Trump zum Präsidenten eine historische Belastung", sagte er der "Bild am Sonntag". "Es würde zur tiefsten Entfremdung in unseren Beziehungen seit dem Vietnamkrieg führen." Eine Emnid-Umfrage für das Blatt bestätigte, dass auch zahlreiche Bundesbürger eine starke Belastung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses befürchten, wenn Trump neuer Präsident in Washington wird.

Quelle: epd