Fastenbotschaft Papst rügt modernen "Allmachtswahn"
27.01.2016 · Rom.Im Blick auf die bevorstehende Fastenzeit hat Papst Franziskus vor einem hochmütigen "Allmachtswahn" gewarnt, der den Menschen das Gefühl gebe wie Gott zu sein. Dieser Wahn habe sich in den totalitären Systemen des 20. Jahrhunderts gezeigt, heißt es in der Fastenbotschaft des Papstes. Heute schlage sich dieser Wahn in einer Tendenz zum Einheitsdenken und Glauben an unbegrenzte Möglichkeiten von Technik und Wissenschaft nieder. Dessen Anhänger maßten sich an, "Gott als irrelevant abzutun und den Menschen auf eine zu instrumentalisierende Masse zu reduzieren".
Als weiteres Zeichen von Allmachtswahn bezeichnet der Papst in seiner Fastenbotschaft ein "irriges Entwicklungsmodell, das auf der Vergötterung des Geldes beruht". Dies führe zu Gleichgültigkeit reicher Menschen und Gesellschaften gegenüber dem Schicksal von Armen, vor denen sie ihre Türen verschließen und die zu sehen sich sogar weigern.
Die Fastenzeit oder Passionszeit, die an das Leiden und Sterben Jesu erinnert, beginnt unmittelbar nach Karneval, in diesem Jahr am 10. Februar. Sie endet Ostern. Christen betrachten diese Wochen als Buß- und Besinnungszeit, viele üben Verzicht etwa auf Alkohol, Süßes oder auf andere angenehme Dinge.
Quelle: epd