Ruhestand Oberkirchenrat Christoph Ehricht in Greifswald verabschiedet

Im Namen des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises überbrachten Gerd Panknin und Andreas Haerter vor rund 100 Gästen in der Jacobikirche Grüße an Christoph Ehricht

Fotos: kirche-mv.de/D. Vogel

15.09.2015 · Greifswald. Oberkirchenrat Dr. Christoph Ehricht (65) ist am heutigen Dienstag in der Greifswalder Jacobikirche in den Ruhestadt verabschiedet worden. Rund 150 Wegbegleiter und Gäste nahmen an der Verabschiedung mit Andacht, Grußworten und anschließendem Empfang teil.

Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit dankte Christoph Ehricht für sein vielfältiges Wirken in Pommern und zuletzt in Kiel. „Gott möge Sie auch in Ihrem weiteren Weg behüten und bewahren“. Der Greifswalder Bischof erinnerte in seinem Grußwort an die vielen Stationen Ehrichts im Dienst der Kirche. Sein großes Interesse habe stets den Fragen von Kirche und Gesellschaft gegolten. In besonderer Weise habe er sich für die Versöhnung zwischen Christen und Juden eingesetzt. „Viele Jahre leitete er den pommerschen Arbeitskreis Kirche und Judentum und in den neunziger Jahren sogar die ‚Lutherische Europäische Kommission Kirche und Juden‘.“ In all den Jahren sei Christoph Ehricht von einem starken theologischen Engagement und der steten Suche nach Vermittlung getragen gewesen. „Gräben und Konflikte versuchte er zu überwinden, Kompromisse zu suchen, verfeindete Menschen zu versöhnen und streitende innerkirchliche Gruppierungen zusammen zu halten. Dabei standen seine Türen immer offen“, sagte Abromeit.

Aus Polen überbrachte Pfarrer Janus Stazsczak Grüße. Er verlas ein Grußwort von Bischof Dr. Marcin Hintz (Diözese Pommern-Großpolen/Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen) und dankte Christoph Ehricht für „alles was Du für uns, für unsere Menschen getan hast“. Weitere Grußworte hielten Propst i. R. Friedrich Harder, Professor Dr. Bernd Hildebrandt und Professor Dr. Siegfried Wiersbitzky. Für den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis richtete der Demminer Propst Gerd Panknin herzliche Grüße an Christoph Ehricht und überreichte ihm zusammen mit Propst Andreas Haerter (Pasewalk) ein hölzernes Kreuz, welches „aus der alten Blutbuche, die vor dem Konsistorium stand, gefertigt wurde“. Auf diese Buche habe Christoph Ehricht über die Jahrzehnte aus geschaut und sich an ihr erfreut. Gerd Panknin: „Ich bin Ihnen selbst sehr dankbar für Ihre Begleitung, die ich über viele Jahre als Pastor erleben durfte, besonders an den Übergängen und Schnittstellen. Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie unsere pommersche Geschichte bis heute so lebendig halten und ich bin Ihnen dankbar, dass Sie während der letzten Jahre in Kiel nie den Weg in unsere pommerschen Gemeinden und besonders auf unsere Kanzeln verloren haben. Letzteres ist eine Freude, die uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt."

Dr. Christoph Ehricht, geboren 1950, erlangte sein Abitur 1968 an den Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale und studierte anschließend von 1968 bis 1973 evangelische Theologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Sein Vikariat absolvierte er von 1973 bis 1975 in Neukirchen. Er war zugleich wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Kirchengeschichte an der Greifswalder Universität. Ehricht arbeitete als Gemeindepfarrer in Gützkow bevor er 1984 hauptamtliches Mitglied des Kollegiums der pommerschen Kirche in Greifswald wurde. Im Jahr 1978 erlangte er seine Promotion. Von 1999 bis 2002 war er als Propst in St. Petersburg tätig. Ab 2002 übernahm er das Amt des Landespfarrers für Diakonie in der Pommerschen Evangelischen Kirche. Seit August 2012 leitete Dr. Christoph Ehricht das Dezernat für Theologie und Publizistik im Landeskirchenamt der Nordkirche in Kiel. Seit einigen Jahren ist er Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für pommersche Kirchengeschichte.

Quelle: kmv



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