Nordkirche Landesbischof Ulrich ruft zu Einsatz für Flüchtlinge und gegen Hass auf

Landesbischof Gerhard Ulrich

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05.09.2015 · Breklum.

Angesichts der Not der zahlreichen Menschen, die gegenwärtig in Europa Zuflucht suchen, hat Gerhard Ulrich, Landesbischof der Nordkirche, an alle Christen appelliert, sich für Flüchtlinge und gegen Fremdenhass einzusetzen. "Der christliche Glaube steht auf gegen tumbe Parolen - im Wissen darum, dass das Boot längst nicht voll und der Atem Gottes lang ist", sagte er zur Eröffnung der Generalversammlung des Zentrums für Mission und Ökumene am Freitag in Breklum.

Er sei dankbar für die vielen Engagierten, die ihre Herzen und Türen für die Flüchtlinge öffnen und "die nicht zuerst nach sicheren Herkunftsländern fragen", sagte Ulrich weiter. Ebenso wichtig sei aber auch die langfristige Arbeit der Nordkirche in den weltweiten ökumenischen Netzwerken mit ihren Partnerkirchen. "Angesichts der Situation in der Welt, angesichts von Hass und Gewalt, Vertreibung und Hunger, angesichts von Korruption und Abschottung werden unsere bewährten Kontakte in alle Welt dringend gebraucht für die Arbeit für den Frieden."

Die Nachwirkungen der Kolonialisierung seien längst nicht überwunden. Vielmehr seien die Gründe, warum Menschen die Flucht ergreifen, nicht selten Folgen jener Zeit. "Unsere Kontakte dienen dem Aufbau neuen Vertrauens", sagte der Landesbischof. Eine Kirche, die sich ökumenisch, über nationale und konfessionelle Grenzen hinweg orientiere, könne Impulse für eine alternative Globalisierung einbringen.

Ulrich ist als Landesbischof Vorsitzender der Generalversammlung. In diesem höchsten Leitungsgremium des Zentrums für Mission und Ökumene arbeiten 116 für sechs Jahre gewählte Delegierte. Die Wahlperiode dieser VIII. Generalversammlung endet im kommenden April - das Gremium tagt jetzt zum letzten Mal. Anfang 2016 werden alle Kirchenkreise der Nordkirche, die Landessynode, der Missionskonvent und der Verein der Freunde der Breklumer Mission neue Mitglieder für die dann auf 73 Personen verkleinerte Generalversammlung wählen.

Quelle: epd