Flüchtlinge CDU-Politiker fordern Dienstpflicht für Jugendliche
03.11.2015 · Berlin/Schwerin.In der Debatte um die Bewältigung des Flüchtlingsandrangs haben CDU-Politiker ein Pflichtjahr für Jugendliche gefordert. "Wir brauchen die Dienstpflicht", sagte der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Eckhardt Rehberg (CDU), den Zeitungen des "RedaktionsNetzwerks Deutschland". Anders seien der Andrang und die Integration nicht zu bewältigen. Jungen und Mädchen sollten demnach nach der Schule vor die Wahl gestellt werden, ob sie entweder ein Jahr zur Bundeswehr gehen oder ein soziales Jahr ableisten.
Deutschland hatte im Sommer 2011 die früher geltende Wehrpflicht ausgesetzt. Auch der Zivildienst als Ersatz für die damals nur für Jungen geltende Pflicht entfiel damit.
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) unterstützte den Vorschlag seines Parteikollegen Rehberg. Dies würde auch helfen, der Bundeswehr den nötigen Nachwuchs zu verschaffen, sagte er den Zeitungen. Dies sei keine Wiedereinführung der Wehrpflicht durch die Hintertür, sondern eine reine Notmaßnahme angesichts der drohenden humanitären Katastrophe und der wachsenden Verpflichtungen der Bundeswehr im In- und Ausland, sagte Caffier.
Ablehnung kam von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD). Sie verwies auf den Bundesfreiwilligendienst, der nach dem Ende des Zivildienstes eingeführt worden war. Die Koalition will dort angesichts des Flüchtlingsandrangs 10.000 zusätzliche Stellen schaffen. "Wir brauchen keinen neuen Pflichtdienst, sondern mehr Stellen für Freiwillige", sagte Schwesig.
Quelle: epd