70. Jahrestag des Untergangs der KZ-Häftlingsschiffe Gedenken an "Cap Arcona"-Opfer in Nordwestmecklenburg

10.05.2015 · Grevesmühlen.

Mit einer Fahrrad-Gedenktour ist am Sonnabend in Nordwestmecklenburg an die mehr als 7.000 Todesopfer beim Untergang der KZ-Häftlingsschiffe "Cap Arcona" und "Thielbeck" vor 70 Jahren erinnert worden. Nach einer Gedenkfeier am Ehrenmal auf dem Tannenberg in Grevesmühlen brachen knapp 130 Teilnehmer zu der Tour ins 30 Kilometer entfernte Groß Schwansee auf, teilte Organisator Hugo Rübesamen mit. Jeder Teilnehmer brachte eine Blume von Grevesmühlen nach Groß Schwansee. Die Gedenktour fand bereits zum neunten Mal statt.

Die SS-Lagerführung des Hamburger Konzentrationslagers Neuengamme hatte am 20. April 1945 mehr als 9.000 Häftlinge nach Lübeck getrieben, um sie auf mehrere Schiffe in der Lübecker Bucht zu bringen. Britische Flieger griffen die nicht gekennzeichneten Häftlingsschiffe am 3. Mai an. Die "Cap Arcona" und die "Thielbeck" sanken. Mehr als 7.000 Menschen verloren dabei ihr Leben. Ihre Leichen wurden noch Monate später entlang der Lübecker Bucht an Land gespült.

Auf dem Friedhof von Groß Schwansee wurden 407 Tote beerdigt. Sie wurden 1954 auf den Tannenberg in Grevesmühlen umgebettet, wo 1957 eine Gedenkstätte eröffnet wurde. In Groß Schwansee wurde vor neun Jahren eine eigene Gedenkstätte eröffnet.

Quelle: epd