Christlicher Führungskräftekongress Christliche Unternehmer plädieren für ethische Werte - Bischof Abromeit: „Auf Gaben vertrauen“

01.03.2015 · Hamburg. Mit einer ethischen Selbstverpflichtung zu einem Handeln in Verantwortung vor Gott und den Menschen ist am Sonnabend der 9. Kongress christlicher Führungskräfte zu Ende gegangen. 3.200 Teilnehmer waren zu dem dreitägigen Treffen unter dem Leitmotiv "Mit Werten in Führung gehen" gekommen. Nach den Worten von Bischof Abromeit sind in der Wirtschaft und in der Politik Investitionen stets mit Risiken verbunden. Das gelte aber nicht für das Reich Gottes. 

Ethisches Handeln sei in Politik und Wirtschaft unverzichtbar, bilanzierte der Kongress-Vorsitzende Pastor Horst Marquardt (Wetzlar) am Sonnabend. "Ethik ist kein Luxus." Basis für ein erfolgreiches und soziales Handeln seien die Maßstäbe Gottes für die Menschen, wie sie in den Zehn Geboten zum Ausdruck kommen.

Der Greifswalder Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit ermutigte dazu, auf die von Gott gegebenen Gaben zu vertrauen und diese mutig und kreativ zum Aufbau von Gottes Reich einzusetzen. In einer Auslegung des biblischen Gleichnisses von den anvertrauten Talenten (Matthäus 25) sagte er: „Gott traut uns etwas zu. Und er vertraut uns etwas an. Gott gibt unglaubliche Gaben, einem jeden! Gott macht uns zu Taten fähig, die wir uns selbst nicht zugetraut hätten.“ In dem von Jesus erzählten Gleichnis erhalten drei Männer von einem Unternehmer, der außer Landes geht, riesige Summen, die sie gut anlegen sollen. Zwei Mitarbeiter vergrößern das anvertraute Vermögen und werden anschließend dafür gelobt und befördert. Der dritte Angestellte vergräbt aus Scheu vor einem Risiko das Geld und wird – da der Geldbetrag sich nicht vergrößert hat - rüde entlassen.
 
Der Bischof beschönigte dieses Führungsverhalten nicht: Der Unternehmer sei ein „knallharter Ökonom“, der „eine soziale Härte“ an den Tag lege und deshalb mit dem barmherzigen Gott nur schwer in Übereinstimmung zu bringen sei. Abromeit: „Dabei wird deutlich, dass es offenbar ein Zu-spät gibt. Die Gabe des Reiches Gottes ist kein Besitz, sondern etwas, dass Gott jemandem anvertraut. Man kann sie jedoch verlieren. Nicht, weil Gott das will, sondern weil man selbst diese Gabe nicht zu würdigen weiß und daher vergräbt.“ Die Pointe des Gleichnisses ziele allerdings auf Ermutigung: In der Wirtschaft und auch in der Politik seien Investitionen tatsächlich stets mit Risiken verbunden. Das gelte aber nicht für das Reich Gottes. „In der Perspektive des Reiches Gottes ist ein Verlust des Anvertrauten nicht möglich. Wenn wir mit dem handeln, was Gott uns anvertraut hat, dann wird daraus mehr werden, etwas Gutes entstehen. Ein Verlust ist nicht möglich.“

Der Kongress wurde von der Evangelischen Nachrichtenagentur ideal gemeinsam mit der Firma "Tempus Akademie & Consulting" veranstaltet. Der nächste Kongress wird vom 23. bis 25. Februar 2017 in Nürnberg stattfinden.

Quelle: Bischofskanzlei Greifswald/epd