"Gesamtgesellschaftliche Herausforderung" Kuder mahnt vor Vertriebenen Willkommenskultur für Flüchtlinge an

14.06.2015 · Schwerin.

Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU) hat vor Vertriebenen die Bedeutung einer Willkommenskultur für Flüchtlinge unterstrichen. "Die größte weltweite Fluchtwelle seit rund 70 Jahren" sei eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, sagte die Ministerin am Sonnabend in Schwerin beim Jahresempfangs des Bundes der Vertriebenen und der Vereinigten Landsmannschaften, Landesverband MV. "Wer könnte besser vermitteln, was es bedeutet, die Heimat zu verlieren, als die Vertriebenen zum Ende des Zweiten Weltkriegs." Sie begrüße es daher ausdrücklich, wenn Zeitzeugen von damals heute erklärten, "wie sie sich gefühlt haben". Das helfe zu verstehen.

In Gesprächen mit Zeitzeugen habe sie oft erfahren, "wie abweisend einige Menschen den Heimatlosen gegenüber waren", sagte Kuder, die bei der Landesregierung unter anderem zuständig ist für Vertriebenen-Angelegenheiten. Diese Erinnerung der Vertriebenen sei "Mahnung für die Gegenwart". Flüchtlinge sollten vor allem als Chance für eine Gesellschaft verstanden werden. "Wenn wir den Fremden helfen, einheimisch zu werden, helfen sie uns, die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern." Somit sei der Bund der Vertriebenen "der beste Beweis dafür, wie bedeutend eine aufrichtige Willkommenskultur ist".

Quelle: epd