Friedrich Weber gestorben Evangelische Kirche trauert um ehemaligen Landesbischof Weber

21.01.2015 · Hannover.

Die Evangelische Kirche trauert um den ehemaligen Braunschweiger Landesbischof und geschäftsführenden Präsidenten der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, Friedrich Weber. Der 65-jährige Theologe ist in der Nacht zum 20. Januar in Frankfurt am Main gestorben. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm würdigte Weber am Dienstag in Hannover als herausragende evangelische Persönlichkeit: "Es ist ihm auf beeindruckende Weise gelungen, seine Leidenschaft für die Ökumene zu verbinden mit der Authentizität eigener Glaubensüberzeugungen."

In vielen Zusammenhängen habe Weber die evangelische Kirche überzeugend und kompetent vertreten, sagte Bedford-Strohm. "Besonders in ökumenischen Gesprächen war sein Urteil weitsichtig und verbindlich. Der bayerische Landesbischof fügte hinzu: "Sein plötzlicher Tod bestürzt mich sehr, unser Fürbittgebet gilt seiner Frau und seiner Familie."

Weber stand von 2002 bis 2014 als Landesbischof an der Spitze der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig. Über die Grenzen der Landeskirche hinaus genoss er hohes Ansehen für sein Engagement um die Beziehungen zur römisch-katholischen Kirche. Er war nicht nur langjähriges Mitglied im Kontaktgesprächskreis der EKD und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, sondern von 2005 bis 2014 auch Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.

Überdies hatte der reformierte Theologe zahlreiche weitere Ämter und Aufgaben im Bereich der Ökumene inne. So war er von 2007 bis 2013 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland und über seinen Ruhestand hinaus Vorsitzender des Kuratoriums des Konfessionskundlichen Instituts der EKD sowie Co-Vorsitzender der sogenannten Meißen-Kommission aus Vertretern der anglikanischen Kirche von England und der EKD.

Nach dem Ausscheiden aus dem Bischofsamt war Weber zurück ins ostfriesische Greetsiel gezogen, um sich dort seinen kirchengeschichtlichen Forschungen zu widmen, bevor er völlig überraschend im vergangenen Herbst schwer erkrankte.

Quelle: epd/EKD