Singen mit 65+ und HELM Schweriner Seniorenchor unter der Leitung von Jan Ernst traf sich in Boltenhagen

Von Marion Wulf-Nixdorf

Genießen das gemeinsame Singen: Die Schweriner 65+-Chorsänger in Boltenhagen.

Foto: Marion Wulf-Nixdorf

20.04.2015 · Boltenhagen. Zwei Mal im Monat gemeinsam proben, ab und zu in den Gottesdiensten im Schweriner Dom als Chor singen und ein Mal im Jahr wegfahren: der Chor 65+.

Alle zwei Wochen Vorfreude auf das Donnerstag- Treffen: Dann kommen vormittags – nach Ausschlafen, Fruhstuck und gemütlichem Anmarsch – Frauen und Männer über 65 in der Thomaskapelle des Schweriner Doms zusammen, um ohne Aufführungsstress drei-, manchmal auch vierstimmige Sätze unter der Leitung von Domkantor Jan Ernst zu singen. Viele von ihnen sind seit Kindesbeinen an in Chören, sind Blattsänger. Und auch mit knapp 80 klingt so mancher Sopran noch glockenhell.

Die Frauen und Männer – so mancher Chor ist neidisch auf die vielen Männerstimmen – kommen zusammen nicht nur um zu singen, sondern auch um Gemeinschaft zu erleben, zu erzählen, teilzuhaben am Erleben der anderen. Die Pausen sind länger als in der „großen“ Kantorei – dort seien die Proben viel strenger für die Aufführungen von Oratorien und anderen großen Werken, weiß noch so manche. Allerdings gibt es auch eine Traurigkeit: Bei den großen Aufführungen nicht mehr dabei sein zu können, fällt einigen auch schwer. Andere finden: Sie haben sich genug angestrengt, müssen nicht abends noch zwei Stunden mit knapper Pause hinter sich bringen.

Ein Mal im Jahr treffen sich die Chorsänger zu einer Rüste – gern mit Ehepartnern, die zum Teil ganz neidisch auf diese wunderbare Gemeinschaft gucken – auf der zwar das Singen an erster Stelle steht, aber auch die gemütlichen Abende, das Spazierengehen, das Miteinander. In diesem Jahr zum wiederholten Mal in Boltenhagen im Evangelischen Familienferiendorf. Schade, dass es Mangel in einigen Wohnungen gab. Dieser Wermutstropfen lies die rund 65 Teilnehmer aber nicht verdrießen, es wurde Buxtehude und Paul Horn gesungen, aber auch aus dem neuen Begleitbuch zu unserem Gesangbuch, kurz HELM genannt, weil der ganze Titel „Himmel, Erde, Luft und Meer“ etwas lang geraten ist. Und die Gesangsprofis stellten fest: Es ist so manch neues Lied im Buch und es lohnt, daraus immer mal wieder zu singen.

Quelle: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung Nr. 16/2015