Umfrage Ostdeutsche sehen Einheit positiver als Westdeutsche

24.09.2014 · Leipzig.

25 Jahre nach dem Fall der Mauer bewerten die Ostdeutschen die Wiedervereinigung einer Umfrage zufolge weit positiver als die Westdeutschen. Nach einer vom MDR veröffentlichten Umfrage sind 74 Prozent der Ostdeutschen der Ansicht, die Einheit habe ihnen eher Vorteile gebracht.

Bei den Westdeutschen bejahen dies nur 48 Prozent. Ein Viertel der Westdeutschen (26 Prozent) findet sogar, die Wiedervereinigung hätte eher Nachteile gebracht. Der Rest ist der Meinung, Vor- und Nachteile hielten sich die Waage. Für die Umfrage wurden im Auftrag des MDR Projektes "Exakt - So leben wir!" Ende August 1.022 Deutsche vom Meinungsforschungsinstitut infratest dimap befragt.  

Besonders Jüngere bis 30 Jahre bewerten danach die Einheit überwiegend positiv (Ost: 96 Prozent, West: 66 Prozent). Bereits bei den 30- bis 44-Jährigen Westdeutschen sagt aber nur die Hälfte, die Wiedervereinigung habe ihnen Vorteile gebracht. 24 Prozent sehen Nachteile. Am pessimistischsten blicken der Umfrage zufolge 45- bis 59-Jährige auf die Einheit, auch wenn hier diejenigen überwiegen, die eher Vor- als Nachteile sehen.

Im Vergleich der politischen Systeme begrüßen die Ostdeutschen der Umfrage zufolge vor allem die Reisemöglichkeiten, die persönliche Freiheit, den Lebensstandard und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten im vereinigten Deutschland. Beim Gesundheits- und Schulsystem sowie der sozialen Absicherung, der Gleichberechtigung von Mann und Frau und dem Schutz vor Kriminalität sehen sie indes immer noch Vorteile des DDR-Systems. Gegenüber früheren Umfragen nimmt dies aber den Angaben zufolge ab.

Quelle: epd