Positives Fazit der Vereinigung Mitteldeutsche Kirchenfusion: Gelungener, aber nicht leichter Weg

30.09.2014 · Erfurt/Magdeburg.

Zehn Jahre nach Bildung des gemeinsamen Kirchenamtes hat die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ein überwiegend positives Fazit der Vereinigung gezogen. Dies sei ein gelungener und nicht ganz leichter Prozess gewesen, sagte Amtspräsidentin Brigitte Andrae am Montag in Erfurt. Zu ihm hätten auch Konflikte, Widerstände und Verlust-Erfahrungen gehört. Die EKM war 2009 aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen und der Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen hervorgegangen. Das gemeinsame Kirchenamt wurde bereits ab 2004 eingerichtet.

"Feiern können wir, dass etwas Neues geschaffen wurde, in das die Erfahrungen und Traditionen aus beiden Landeskirchen eingeflossen sind", erklärte Andrae. So seien Doppelstrukturen abgeschafft und Rechtsgrundlagen vereinheitlicht worden. Laut Andrae wurden Einsparungen etwa durch Immobilienverkäufe und den Abbau von Stellen ohne betriebsbedingte Kündigungen erreicht.

Jetzt komme es darauf an, das Amt als Dienstleister für die Kirchenkreise und Kirchengemeinden weiterzuentwickeln. Das Zusammenwachsen ist Andrae zufolge nicht abgeschlossen. "Wir haben einen Rahmen geschaffen, der noch mit mehr Leben gefüllt werden muss", betonte sie.

Die beiden benachbarten Landeskirchen hatten zum 1. Januar 2001 einen Kooperationsvertrag mit dem Ziel einer Föderation geschlossen. Sie trat im Juli 2004 in Kraft. Das Kirchenamt nahm am 1. Oktober des Jahres zunächst an den Standorten Magdeburg und Eisenach seine Arbeit auf. Im Jahr 2007 stimmten die Landessynoden dann aber für eine Fusion. Der neue Verwaltungssitz in der Thüringer Landeshauptstadt war dabei eine der umstrittensten Fragen.

Gleichzeitig mit der Entscheidung für den Standort in Erfurt wurde Magdeburg als Bischofssitz festgelegt. Das Kirchenamt befindet sich seit Juni 2011 im umgebauten und restaurierten Collegium maius in Erfurt. Zur EKM gehören etwa 800.000 Mitglieder.

Quelle: epd