Beide Seiten benötigen "Demut, Geduld und Liebe" Bischof Ulrich wirbt bei Alt-Katholiken um Gemeinsamkeit
04.10.2014 · Mainz.Der Landesbischof der Nordkirche, Gerhard Ulrich, hat auf der Synode (Kirchenparlament) der Alt-Katholiken für eine Suche nach Gemeinsamkeiten geworben. Bei dieser Suche werde deutlich, dass die eine christliche Kirche nicht ohne die jeweiligen Stärken des anderen auskomme, sagte der Bischof am Freitag in Mainz. Ulrich ist im Nebenamt Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Die alt-katholische Kirche entstand aus dem Protest gegen das 1870 verkündete Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit.
"Wir brauchen die anderen Kirchen, um ganz und vollständig zu werden", sagte der Landesbischof. Dafür benötigten beide Seiten "Demut, Geduld und Liebe". Ohne Vorurteile oder Schwarz-Weiß-Malerei sollte versucht werden, "die anderen kennenzulernen, wie sie wirklich sind. So treten auf beiden Seiten Gemeinsamkeiten und Differenzen sowie Stärken und Schwächen zutage", ergänzte der Leitende Bischof.
Die Lutheraner und das Alt-Katholische Bistum stehen trotz theologischer Differenzen seit einigen Jahren im Dialog. Im Jahr 2012 gaben sie gemeinsam eine Arbeitshilfe zum alt-katholisch-evangelischen Dialog heraus.
In der alt-katholischen Kirche ist die Synode mit 135 Mitgliedern das oberste Leitungsgremium. Sie besteht aus gewählten Abgeordneten der Gemeinden, die rund zwei Drittel der Synode stellen, den hauptamtlichen Geistlichen sowie Vertretern der ehrenamtlichen Geistlichen. Die VELKD ist ein Zusammenschluss von sieben Landeskirchen mit 9,5 Millionen Mitgliedern.
Quelle: epd