Landesbischof Ulrich: Notleidende in Syrien und Irak nicht allein lassen
13.11.2014 · Schwerin.Landesbischof Gerhard Ulrich hat an die rund 1.000 Nordkirchen-Gemeinden appelliert, den notleidenden Menschen in Syrien und dem Nordirak beizustehen. "Angesichts des Flüchtlingselends in Nordirak, in Syrien und im Libanon bitte ich Sie dringend, Hilfsprojekte vor Ort zu unterstützen", sagte Ulrich. Der Winter stehe vor der Tür und gefährde das Leben von Kindern, Frauen und Männern.
Mit seinem Appell unterstützt der Landesbischof einen "dringenden Aufruf" des Höchsten Rates der Evangelischen Gemeinden in Syrien und im Libanon. Die 30 leitenden Geistlichen des "Höchsten Rates" hatten in einem Brief an alle protestantischen Kirchen und Organisationen die extrem bedrohliche Lage in ihrer Region geschildert. Außerdem forderten sie ihre Glaubensgeschwister zu einer klaren Positionierung gegenüber radikalen Gruppierungen auf, um die Vertreibungen zu stoppen.
Ulrich nannte den Brief des "Höchsten Rates" einen "dramatischen Appell an die Weltöffentlichkeit". Das Christentum drohe angesichts der Gewalt durch den sogenannten Islamischen Staat (IS) für immer aus seinen Ursprungsländern zu verschwinden. Unterstützung brauchten daher auch die Jeziden und die moderaten Muslime.
Das Diakonische Werk unterstützt derzeit Vertriebene im Nordirak mit Hilfsprojekten und bei der Befestigung ihrer Winterquartiere. In Syrien und in den Anrainerstaaten hilft die Diakonie Flüchtlingsfamilien, die in Gastfamilien und Kirchengemeinden untergekommen sind. Hinzu kommen Not- und Soforthilfemaßnahmen, die an lokale Partnerorganisationen weitergeleitet werden. Dies garantiere, dass die Hilfe bei den Bedürftigen auch ankommt, sagte Ulrich.
Allein im Schweriner Dom wurde am vergangenen Sonntag laut Ulrich eine Kollekte von über 2.000 Euro für die Flüchtlinge gesammelt. Nötig seien aber auch das Gebet und die Solidarität im Glauben, um die tiefen Wunden dieser "absurden Kriege" zu heilen. "Wir müssen das tragfähige Zusammenleben mit unseren muslimischen Brüdern und Schwestern stärken, trotz der ständig wachsenden Spirale sinnloser Gewalt", so der Landesbischof.
Quelle: epd