Landesbischof Ulrich will über schöne Tore jubeln Evangelische Kirchengemeinden laden zum Public Viewing
10.06.2014 · Hannover/Hamburg.Fußball-Fans können die Spiele der Weltmeisterschaft in Brasilien wieder auf Großbildwänden in Kirchengemeinden verfolgen. Nach Angaben der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) öffnen viele Gemeinden und Einrichtungen der Jugendarbeit ihre Häuser während der WM vom 12. Juni bis zum 13. Juli erneut für Public-Viewing-Übertragungen.
Allein in der Nordkirche sind mehr als 60 Kirchengemeinden beteiligt. Auch Landesbischof Gerhard Ulrich will über "hoffentlich schöne Tore jubeln". Die Fußball-WM sei "ein Ereignis, das weltweit Menschen, Völker und Nationen verbindet und 32 Länder in einen friedlichen Wettstreit treten lässt", sagte er.
Für ein Kontingent von 1.200 kirchlichen Veranstaltern übernimmt die EKD komplett die Gebühren an die Musikverwertungsgesellschaft GEMA. Weitere Gemeinden müssen für die Übertragungsrechte einen Tarif von 80 Euro zahlen - 20 Prozent weniger als die üblichen Gebühren. Die vertraglich festgelegte Zahl von 1.200 Initiativen sei bereits erreicht, hieß es. Kirchengemeinden, die später kommen, müssten sich direkt an die GEMA wenden.
Allerdings sei die WM auch eine Gelegenheit, vor Ort für Recht und Gerechtigkeit einzutreten, sagte Ulrich. "Wir wissen uns verbunden mit denjenigen Menschen in Brasilien, die nicht nur keinen Vorteil daran haben, dass die WM in Brasilien statt findet, sondern im Gegenteil zu den Opfern der Großveranstaltung gehören." Ein sportliches Großereignis sollte für die ganze Gesellschaft nützlich sein. Einseitiger Profit für wenige habe nichts mit dem Fair-Play-Gedanken zu tun, der den Fußball so stark macht, so der Landesbischof.
Bei der Weltmeisterschaft 2010 hatten sich rund 2.000 Gemeinden für ein von der EKD rechtlich geregeltes Public Viewing registrieren lassen. In Deutschland gibt es nach einer Zählung von 2010 etwas mehr als 15.000 evangelische Kirchengemeinden.
Quelle: epd