Frauenwerks der Nordkirche Dienstbeginn für Pastorin Ulrike Koertge
07.01.2014 · Kiel. Die neue Leiterin des Frauenwerks der Nordkirche, Pastorin Ulrike Koertge (53), will die kirchliche Frauenarbeit weiter stärken. Kirche und Gesellschaft seien von einer echten Geschlechtergerechtigkeit noch weit entfernt, sagte Koertge zum Dienstbeginn am Montag in Kiel.
"Wir sollten uns nicht zufrieden geben mit dem Hinweis, es sei schon viel erreicht." Vor allem bei der Besetzung von Leitungsämtern und Gremien gebe es noch viel zu tun. Koertge war zuvor Gemeindepastorin in Hamburg-Niendorf und ist Nachfolgerin von Kerstin Möller, die im September 2013 im Alter von 49 Jahren gestorben war.
In der Nordkirche werde es auch künftig eine starke Frauenarbeit geben, kündigte Koertge an. Es sei für Frauen befreiend, eigene biblische Vorbilder zu entdecken und eine eigene Sprache zu finden, die Frauen mit einschließt. Konkrete politische Themen seien die Beteiligung von Männern an der bezahlten und unbezahlten Kindererziehung und Altenpflege, sowie die Frage nach gleicher Bezahlung bei gleicher Arbeit.
Koertge stammt aus Reutlingen, studierte in Tübingen und Hamburg im Doppelstudium Religion, Französisch und Erziehungswissenschaft für das Lehramt an Gymnasien sowie Evangelische Theologie. 1991 trat sie ihre erste Pastorenstelle in Bargteheide im Kreis Stormarn an. 2002 übernahm sie die Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Hamburg-Niendorf. Im März 2013 unterlag sie bei der Propstwahl in Bad Segeberg gegen Daniel Havemann. Koertge ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
Das Frauenwerk der Nordkirche vertritt kirchlich engagierte Frauen aus den über 1.000 Kirchengemeinden. Es veranstaltet Fortbildungen, Tagungen und Frauenreisen. Auch die Fachstelle gegen Frauenhandel "Contra" ist dem Werk angegliedert.
Quelle: epd