"Den Opfern der Gewalt 1949-1989" Gedenkstein für Stasi-Opfer wird in Güstrow eingeweiht

13.12.2014 · Güstrow.

Genau 30 Jahre nach den tödlichen Schüssen eines Stasi-Wachmannes auf drei unbewaffnete Männer in Güstrow wird am 21. Dezember in der Barlachstadt ein neu gestalteter Gedenkstein feierlich eingeweiht. Das Gedenkzeichen in der Neukruger Straße trägt die Aufschrift "Den Opfern der Gewalt 1949-1989", teilte die Stadtverwaltung mit.

Die Stadtvertretung Güstrow hatte Frühjahr 2014 beschlossen, den Gedenkstein neu zu gestalten. Da es unterschiedliche Auffassungen der Hinterbliebenen zur namentlichen Nennung der Opfer gab, werden die Namen der Opfer nicht genannt.

Am 21. Dezember 1984 hatte ein angetrunkener Stasi-Wachmann in Güstrow nach Rangeleien weit außerhalb seiner Dienststelle völlig unerwartet auf drei junge unbewaffnete Männer geschossen. Ein 30-Jähriger starb kurz darauf, ein weiterer 30-Jähriger drei Tage später. Der dritte Mann hat seither ein verkürztes Bein. Die Tat war vom DDR-Geheimdienst und staatlichen Stellen vertuscht worden. Erst nach der Wende war der Täter wegen Totschlags und versuchten Totschlags zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.

Fünf Jahre nach den Schüssen war am 21. Dezember 1989 an der Todesstelle im Beisein von über 1.500 Menschen ein Gedenkstein eingeweiht worden. Aufschrift: "Den Opfern der Gewalt. 1949-1989". Eine darüber angebrachte Holztafel, die an die beiden Todesopfer erinnerte, verschwand im Laufe der Zeit.

Quelle: epd