Sozialpolitik Fortführung der Mehrgenerationenhäuser ungewiss
15.08.2014 · Rostock/Berlin.Der Rostocker Bundestagsabgeordnete Peter Stein (CDU) hat das Land Mecklenburg-Vorpommern aufgefordert, mehr finanzielle Verantwortung für die Mehrgenerationenhäuser im Land zu übernehmen. Derzeit erhalten die Einrichtungen für einen Zeitraum von drei Jahren (2012 bis 2014) einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 40.000 Euro, sagte Stein. Davon werden 30.000 Euro aus Mitteln des Bundes finanziert, 10.000 Euro müssen durch die Kommune aufgebracht werden.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich im Gegensatz zu anderen Bundesländern nicht an der Förderung dieser Häuser. Bereits jetzt könnten sich viele finanzschwache Kommunen die Mehrgenerationenhäuser nicht leisten, so Stein. "Ohne eine Unterstützung des Landes droht deshalb nach Auslaufen der Bundesförderung ein Mehrgenerationenhaussterben." Das Schweriner Sozialministerium lehnt die Forderungen ab und verweist darauf, dass die Finanzierung der Mehrgenerationenhäuser vor Jahren vom Bund ohne Absprache mit den Bundesländern angeschoben wurde.
Diese befristete Finanzierung sollte dann nach Forderung einzelner jeweils von den Ländern weitergeführt werden, sagte Ministeriumssprecher Christian Moeller. "Die Forderung, das Land müsse sich an einer Finanzierung der Häuser beteiligen, ist also nicht neu." Moeller verwies darauf, dass Mecklenburg-Vorpommern einzelne Projekte in den Mehrgenerationenhäusern unterstützt.
Da das Land aber bereits Familienzentren finanziert, würden laut Ministeriumssprecher bei einer Komplettfinanzierung der Mehrgenerationenhäuser Doppelstrukturen entstehen. Bundesweit werden aktuell 448 Mehrgenerationenhäuser gefördert. In Mecklenburg-Vorpommern erhalten derzeit 19 Häuser eine Unterstützung. Das Bundeskabinett bewilligte kürzlich für das Jahr 2015 weitere Finanzmittel in Höhe von 16,5 Millionen Euro für die Mehrgenerationenhäuser.
Quelle: epd