Gesprächsforum zur DDR-Vergangenheit Ehemalige politische DDR-Gefangene treffen sich in Bützow

08.08.2014 · Bützow.

Das diesjährige Treffen ehemaliger politischer DDR-Gefangener in Bützow steht im September im Zeichen des 25. Jahrestages der Friedlichen Revolution von 1989. Dabei soll vom 28. bis 30. September über die historische Einordnung dieses Umbruchs nachgedacht werden, teilt die Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern als Mitveranstalterin mit. Vorgesehen sind unter anderem Vorträge zur politischen Vorstellungswelt der DDR-Opposition, zur Bedeutung der Runden Tische und zu Häftlingsrevolten im DDR-Strafvollzug 1989. Bei einer Gedenkveranstaltung am Denkmal für die politischen Häftlinge in der DDR wird der Bützower Pastor Karl-Martin Schabow eine Andacht halten.

25 Jahre nach Ende der DDR stelle sich die Frage, wie das Leben in der DDR und die Erfahrungen der Oppositionsbewegung heute jungen Menschen vermittelt werden können, heißt es in der Mitteilung. Dazu wird Jens Hüttmann von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Einblicke in seine Arbeit mit Schülergruppen und die pädagogische Praxis geben. Im Foyer des Rathauses wird die Ausstellung "Aufbruch im Norden. Die friedliche Revolution in Mecklenburg und Vorpommern 1989/90" gezeigt.

Das Bützower Häftlingstreffen findet zum zwölften Mal statt. Es versteht sich als Gesprächsforum zur DDR-Vergangenheit. Ausgangs- und zentraler Bezugspunkt sind die Schicksale der politischen Häftlinge aus dem Bützower Strafvollzug während der sowjetischen Besatzungszone und der SED-Herrschaft. In den Gefängnissen in Bützow saßen Häftlinge der politischen Strafjustiz in der NS-Zeit ein und nach 1945 Andersdenkende, Unbequeme und Menschen, die zufällig in die Mühlen von Geheimpolizei und Justiz geraten waren.

Quelle: epd