Schloss Bernstorf Hospiz in Westmecklenburg eröffnet
15.04.2014 · Grevesmühlen.Nach dreieinhalbjähriger Bauzeit sind am Montag im denkmalgeschützten Schloss Bernstorf (Kreis Nordwestmecklenburg) ein Bio-Hospiz mit 16 Betten für unheilbar Kranke sowie ein angegliedertes Gesundheitshotel eröffnet worden. Es sei ein Ort entstanden, an dem Kranke "zur Ruhe kommen, neue Kraft sammeln können und liebevoll betreut werden", sagte der Schweriner Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU). Durch die Kombination von Hospiz und Hotel seien die Betroffenen dabei nicht allein, sondern könnten von ihren Angehörigen begleitet werden.
Der Bereich des Hotels "Refugium" besteht aus sieben Appartements mit insgesamt 14 Betten, einer Café-Lounge, einem Kaminzimmer und einem Restaurant mit Terrasse. Da die Bauarbeiten für einige Wellness- und Therapieräume noch nicht abgeschlossen sind, wurden nach Angaben der Betreibergesellschaft vorerst nur drei der sieben Appartements eröffnet. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Gesundheitshotel mit 885.900 Euro. Das 1882 errichtete, denkmalgeschützte Herrenhaus in Bernstorf wird seit Oktober 2010 umgebaut und saniert. Die Betreibergesellschaft rechnet mit Gesamtbaukosten in Höhe von sechs Millionen Euro.
Um das Schloss Bernstorf stärker bekannt zu machen, seien weitere Aktivitäten geplant, teilte das Ministerium mit. In der Region soll ein enges Netzwerk geknüpft werden, etwa zu Bio-Lebensmittelproduzenten, Hotels und Pensionen oder Anbietern von Gesundheitsdienstleistern. Dieses Engagement unterstützt das Wirtschaftsministerium mit 150.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Die Einrichtung versteht sich nach eigenen Angaben als Bio-Hospiz (vom griechischen Wort "bios" für "Leben") und damit als "Herberge für das Leben". Damit werde ein Gästehaus "mit lebensbejahender Atmosphäre" für Schwerstkranke, Sterbende und ihre Angehörigen eröffnet, hieß es.
Nach Angaben des Schweriner Sozialministeriums gibt es in Mecklenburg-Vorpommern sieben stationäre Hospize mit insgesamt 72 Plätzen. Hinzu kommen Palliativabteilungen in Kliniken und ambulante Hospizdienste.
Quelle: epd