Nordkirche Landessynode fordert gerechtes und humanitäres Bleiberecht für Flüchtlinge
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20.09.2013 · Lübeck-Travemünde. Die Landessynode der Nordkirche hat eine gerechte und humanitäre Lösung für die Flüchtlingsfrage in Europa gefordert. Die europäische Abschottungspolitik müsse beendet werden, heißt es in einer mit großer Mehrheit beschlossenen Erklärung.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) solle sich bei der EU "mit Nachdruck für dieses Ziel und eine entsprechende Regelung einsetzen". Es gab nur eine Gegenstimme und zwei Enthaltungen. Die Synode hat 156 Mitglieder.
Weiter ging das Kirchenparlament auf die Situation der rund 80 Libyen-Flüchtlinge in der Hamburger St. Pauli Kirche ein, die seit Juni in dem Gotteshaus unterkommen. "Am Beispiel von Hamburg erleben wir zurzeit, wie die verzweifelte Lage von Flüchtlingen die Menschen einer Stadt dazu bringt, sich einzusetzen", heißt es in der Erklärung.
Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs forderte eine politische Lösung für die Flüchtlinge. "Wir haben das Wort erhoben aufgrund unseres kirchlichen Auftrages und vermitteln, dass eine gute Lösung für die Lampedusa-Flüchtlinge gefunden wird." Die Aussichten, mit dem Hamburger Senat eine zufriedenstellende Lösung zu finden, schätze sie aber als "nicht besonders rosig" ein. Synoden-Präses Andreas Tietze betonte, dass die Kirche in der Flüchtlingsfrage auch der Politik Orientierung geben müsse.
St. Pauli-Pastor Sieghard Wilm (48) ermutigte die über 1.000 Gemeinden der Nordkirche zur Aufnahme von Flüchtlingen. Dabei müssten auch Ängste überwunden werden, zum Beispiel vor Problemen mit der Nachbarschaft.
Quelle: epd